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Das Palais Varnhagen in der Französischen Straße.

© Promo Artprojekt

Palais Varnhagen: Salons und viel Platz für kulturaffine Weltbürger

Mit dem Palais Varnhagen entsteht ein Wohnprojekt mit internationalem Anspruch.

Palais Theising, Belles Etages, Kronprinzengärten, Lux – im Bereich von Gendarmenmarkt und Unter den Linden gibt es eine Reihe von Wohnungsbauvorhaben, die mit Quadratmeterpreisen von teilweise mehr als 10 000 Euro auf eine äußerst zahlungskräftige Klientel zielen. Jetzt kommt in Berlin-Mitte ein weiteres Projekt im Luxussegment auf den Markt: Im Sommer sollen die Bauarbeiten am Palais Varnhagen in der Französischen Straße 56–60 beginnen.

Das Palais Varnhagen sei als „Projekt mit internationalem Anspruch“ konzipiert, sagt Thomas Hölzel, Chef der Berliner Artprojekt-Gruppe, die das 40-Millionen-Euro-Vorhaben zusammen mit der Baywobau realisiert. Diesen Anspruch haben auch die Preise, die zwischen 5500 und 12 000 Euro pro Quadratmeter betragen. Besonders beeindruckend sind die Zahlen zu den drei jeweils zweigeschossigen Penthouses: Das größte von ihnen verfügt über eine Wohnfläche von 440 Quadratmetern und eine 280 Quadratmeter große Terrasse – und kostet die Kleinigkeit von 5,4 Millionen Euro.

Trotz der gepfefferten Preise ist die Nachfrage groß, wie Hölzel versichert: Bereits 30 Prozent der 54 Einheiten (49 Wohnungen, drei Penthouses und zwei Gewerbeeinheiten) seien reserviert. „Unsere Kernzielgruppe sind kulturaffine, weltoffene und kommunikative Menschen aus der ganzen Welt“, sagt Hölzel. Die bisherigen Interessenten kommen nach seinen Worten unter anderem aus Mexiko, Dubai, Hongkong und der Schweiz.

Für die Architektur des Wohnhauses ist David Chipperfield verantwortlich, einer der international renommiertesten Architekten, der in Berlin die Parkside Apartments am Potsdamer Platz realisierte und dann mit der Sanierung des Neuen Museums auf der Museumsinsel die Fachwelt begeisterte. Ihn zu gewinnen war gar nicht so einfach, wie Hölzel verrät: „Chipperfield behält sich vor, sich vor Auftragsannahme ein Bild über seine privaten Auftraggeber zu machen. Da ich selber Kunstsammler bin, haben wir über die Affinität zur Kunst schnell einen gemeinsamen Nenner gefunden.“ Der Architekt lege großen Wert auf Qualität auch im Detail, berichtet Hölzel weiter. „Auch der Innenausbau orientiert sich mit einer Raumhöhe von 3,05 Metern in den normalen Wohnungen, mit Tafelparkett in allen Räumen und mit sehr aufwendigen Bädern am internationalen Standard.“

Rahel Varnhagen von Ense war die wohl berühmteste Salondame Berlins

Allerdings macht es das Baugrundstück in der Französischen Straße den Planern nicht einfach, die selbst formulierten hohen Ansprüche zu erfüllen. Das 1700 Quadratmeter große Areal, das Artprojekt 2011 erwarb und das zuletzt als Parkplatz diente, ist nämlich auf drei Seiten von Gebäuden gleichsam umstellt. Um trotzdem gut belichtete Wohnungen zu schaffen, sehen die Planer einen Einschnitt in die Blockrandbebauung vor: Über dem zweigeschossigen Sockelbau weicht das Gebäude U-förmig zurück, so dass eine Hofsituation entsteht. Mit dieser Lösung taten sich die Behörden schwer, wie Hölzel durchblicken lässt. Mittlerweile aber sei der Bauantrag nicht nur eingereicht, sondern auch mit den Behörden abgestimmt. Den Baubeginn erwartet der Projektentwickler für Sommer dieses Jahres, die Fertigstellung für Anfang 2016.

Der Name des Projekts bezieht sich auf Rahel Varnhagen von Ense (1771–1833), die wohl berühmteste Salondame Berlins im frühen 19. Jahrhundert. Ab 1819 befand sich ihr Salon in der Französischen Straße 20 und damit ganz in der Nähe des heutigen Baugrundstücks.

Den Salongedanken nehmen die Grundrisse im Palais Varnhagen auf: Selbst die kleineren Wohnungen bekommen großzügige Flächen, auf denen die Bewohner Gäste empfangen können. So verfügt beispielsweise eine Zwei-Zimmer-Wohnung über einen 45 Quadratmeter großen Wohn-/Essbereich. „Unser Ziel ist es“, formuliert es Hölzel, „ein kommunikatives Haus zu schaffen.“

Und auch ein Haus, das der Kunst zugewandt ist: Mit der Gestaltung des Gebäudes ist der Künstler Christian Hoischen beauftragt. Wegen dieses künstlerischen Ansatzes wollen die Projektentwickler das Palais Varnhagen offiziell am 2. Mai, im Rahmen des Gallery Weekends, der Öffentlichkeit vorstellen.

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