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Tödliches Feuer: Wer Gefahr vermeiden will, sollte die Haustür abends abschließen

Brennende Kinderwagen können zur Katastrophe werden.

TÖDLICHES FEUER

Ein angekokelter Kinderwagen war es, der in der Nacht des 8. August 2005 einen der schwersten Brände der Berliner Nachkriegszeit verursachte: Bei dem Feuer im Treppenhaus in der Ufnaustraße 8 in Moabit starben neun Menschen. Sie stammten alle aus Migrantenfamilien. Kurz nach der Katastrophe gestand ein Zwölfjähriger die Tat: Er ist der Sohn einer Großfamilie, die bei dem Feuer allein vier Mitglieder in den Flammen verloren hat. Der Junge hatte zunächst Papier angekokelt, die Flammen griffen blitzschnell auf die herumstehenden Kinderwagen im Hausflur über. Die neun Mieter sind erstickt, weil sie versucht hatten, durch den verqualmten Flur ins Freie zu gelangen.

DAS RÄT DIE FEUERWEHR
Da ein Kinderwagenverbot im Hausflur rechtlich nicht durchzusetzen ist, setzt die Feuerwehr auf Prävention: Sollte es Abstellräume für Kinderkarren geben, sei es sinnvoll, diese zu nutzen. Auf keinen Fall sollten Gerümpel und andere entflammbare Gegenstände im Hausflur lagern. Wichtig sei zudem, die Eingangstür abends abzuschließen, denn in den meisten Fällen kämen die Brandstifter von außerhalb. Generell werden Kinderwagen- und Hausflurbrände statistisch nicht erfasst. Lediglich nach dem Brand in der Ufnaustraße gab es eine Bilanz: Demnach wurden bis dahin im Jahr 2005 33 Kinderwagen angezündet, in Treppenhäusern brannte es 218 Mal.

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