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Immobilien: Wärme liebende Sommerblüher

Die Kultursorten der immergrünen Sonnenröschen gibt es in fast allen Blütenfarben

Mit ihren leuchtenden Schalenblüten sind die Sonnenröschen (Helianthemum) recht auffällige Sommerblüher. Zur Gattung, die zur Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae) gehört, zählen etwa 100 Arten. Sie sind in Europa, Nordafrika und dem westlichen Asien beheimatet. Bei ihnen handelt es sich vor allem um mehrjährige, verholzende, immergrüne Sträucher oder Halbsträucher. Die Attraktivität dieser niedrig wachsenden, zum Teil Polster bildenden Pflanzen gründet sich auf die zahlreichen, wildrosenartigen Blüten. Der botanische Name leitet sich vom griechischen „helios“ (Sonne) und „anthos“ (Blüte) ab. Und in der Tat erblühen die Wärme liebenden Sonnenröschen nur an sonnigen Tagen. Die kurzlebigen, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang geöffneten Blütenblätter fallen noch am selben Abend ab.

Bei uns ist das Gelbe Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) heimisch. Der kleine Halbstrauch bildet am Boden liegende oder aufsteigende Stängel bis zehn Zentimeter Höhe, die locker mit länglich ovalen, grünen Blättern besetzt sind. Von Juni bis Oktober erscheinen am Ende der Stängel die zitronengelben Blüten in aufrechten Trauben.

Von den Alpen bis zu den Karpaten kommt das Alpensonnenröschen vor (Helianthemum oelandicum ssp. alpestre). Es wächst sehr flach und bildet nur fünf bis acht Zentimeter hohe, dichte Polster. Die Blätter stehen sehr dicht, sind dunkelgrün und mit feinem Flaum bedeckt. Von Juni bis August öffnen sich die gelben Blüten, die in Trugdolden zusammenstehen.

Seltener trifft man im Handel auf das Aschgraue Sonnenröschen (Helianthemum cinereum), das in den Kalksteingebirgen von Spanien bis Italien wild vorkommt. Es bevorzugt dort steinige und trockene Plätze, die besonders lange der heißen Sonne ausgesetzt sind. Die Pflanze bildet lockere grüne bis silbrige Polster, die von Mai bis zum Spätsommer leuchtend gelbe Blüten schmücken.

Ebenfalls sonnige und steinige Plätze besiedelt das Halbmondförmige Sonnenröschen (Helianthemum lunulatum), dessen Heimat die Seealpen sind. Die Pflanze wird etwa 20 Zentimeter hoch und bildet ebenfalls kleine Polster aus lanzettlichen, grünen Blättern. Von Juni bis Juli entfaltet sie ihre kleinen goldgelben Blüten.

Für den Garten sind weniger die Wildarten von Bedeutung, sondern durch Kreuzung entstandene Sorten und Hybriden. Diese Züchtungen übertreffen die Wildarten durch die Farbpalette der Blüten, denn außer lila und blau ist das gesamte Farbenspektrum vertreten.

Die Helianthemum-Hybriden bilden flache Teppiche von zehn bis 20 Zentimeter Höhe und linealisch bis länglich-ovale Blätter, die gegen- oder wechselständig angeordnet sind. Ihre Farbe ist je nach Sorte grün bis graugrün. Von Juni bis September erscheinen die Blüten, die in endständigen, trauben- oder doldenartigen Blütenständen vereint sind.

Alle Sonnenröschen gedeihen am besten in voller Sonne. Der Boden sollte durchlässig und sandig-lehmig sein und sich im Winter leicht erwärmen. Da sie vor allem empfindlich auf Winternässe reagieren, empfiehlt sich eine Drainage aus Kies oder Kalksplitt. Enthält der Boden zuviel Feuchtigkeit, können die Pflanzen im Winter erfrieren.

Um eine reiche Blüte zu bekommen, sollte man Sonnenröschen möglichst wenig düngen, denn „hungrige“ Pflanzen blühen besser als überdüngte Exemplare. Ein Rückschnitt nach der Hauptblüte im August fördert einen schönen kompakten Wuchs.

Mit ihren leuchtenden Blüten passen die Sonnenröschen besonders gut in größere Steingärten oder Heidegärten, auch in den Fugen von Trockenmauern sind sie sehr wirkungsvoll. Ebenso lassen sie sich für Einfassungen von Beeten oder Wegen verwenden. Um die Wirkung der Pflanzen zu steigern, pflanzt man möglichst verschiedene Farben nebeneinander.

Einige Arten und Sorten benötigen in Mitteleuropa Winterschutz. Weniger die Fröste verursachen Ausfälle, sondern die intensive Sonneneinstrahlung bei gefrorenem Boden. Deshalb sollte man die empfindlichen Arten wie Helianthemum cinereum, Helianthemum lunulatum oder die Sorte ,Henfield Brillant‘ im Herbst mit Koniferenzweigen schützen.

Sonnenröschen lassen sich gut im Hochsommer vermehren. Man schneidet kleine Stecklinge von etwa fünf Zentimetern Länge und entfernt die untersten Blätter. Die kleinen Pflanzen werden in ein Gefäß gepflanzt, das mit einem Gemisch aus Torfmull und Sand zu gleichen Teilen gefüllt ist. Die Stecklinge müssen nach dem Angießen gleichmäßig feucht gehalten werden. Da eine erhöhte Luftfeuchtigkeit für die Bewurzelung wichtig ist, stülpt man über die Anzucht einen Folienbeutel. Durch ein vorsichtiges Herausnehmen der Stecklinge wird die Wurzelbildung regelmäßig kontrolliert. Denn je weiter die Wurzelbildung fortgeschritten ist, desto häufiger müssen die die Stecklinge gelüftet werden.

WUCHS

Sonnenröschen sind meist immergrüne, niedrige, Polster bildende Halbsträucher und Sträucher. Ein kräftiger Rückschnitt nach der Hauptblüte fördert einen kompakten Wuchs. Gelegentlich erscheint erneut ein Blütenflor.

STANDORT

Sonnig und warm. Der Boden sollte durchlässig und sandig-lehmig sein. Sonnenröschen sind besonders wirkungsvoll vor Trockenmauern, als Einfassung von Beeten oder an Wegen. Ein guter Winterschutz ist erforderlich.

BLÜTEZEIT

Je nach Arten oder Kultursorten, die durch Kreuzungen entstanden, blühfreudig von Mai bis August. Die Blüten zeigen sich nur an sonnigen Tagen. Die kurzlebigen, von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang geöffneten Blütenblätter fallen noch am selben Abend ab.

VERMEHRUNG

Sorten werden durch Stecklinge vermehrt, Arten durch Aussaat.

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