Immobilien: Weniger kann mehr sein
Über die Erwartungen ans Mehrgenerationen-Wohnen
Damit ein Wohnprojekt für mehrere Generationen gut funktioniert, dürfen sich die Familienmitglieder nicht gegenseitig unter Druck setzen. Ziel der Projekte ist zwar, sich zu unterstützen, erläutert Margot Opoku-Böhler vom Verein Neues Wohnen im Alter in Köln. In der Praxis sollten jedoch keine emotionalen Belastungen entstehen. Vorwürfe wie „Du tust zu wenig“ führten aber genau dazu und bewirkten am Ende einen Rückzug der gekränkten Mitbewohner.
Klar müsse auch sein, dass die Bewohner eines Mehrgenerationenprojektes sich nicht gegenseitig pflegen können oder für sie Dienste übernehmen, sagt Opoku-Böhler. Allerdings lehnten viele ab, dass eine professionelle Pflegewohneinheit in das Projekt integriert wird. „Ich möchte in keinem Pflegeheim oder in einer entsprechenden Nachbarschaft wohnen, bevor ich nicht selbst pflegebedürftig bin“, sagten viele. Die meisten Menschen befassten sich erst dann ernsthaft mit einer Pflegesituation, wenn sie betroffen sind. Leben in einem Wohnprojekt von Jung und Alt bedeute aber, dass sich die Bewohner in einem normalen Rahmen gegenseitig helfen. Dazu gehöre, dass bei Bedarf jeder versucht, sein Bestes zu tun und beispielsweise mit Rat zur Seite zu stehen, so Opoku-Böhler. Gelegentliche gemeinsame Aktivitäten, Gespräche und Interesse am Leben des anderen seien wesentliche Elemente. Tsp
Informationen: Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) in Köln hat verschiedene Texte zum Thema „Älter werden im Wohnquartier: Lebendige Nachbarschaft – Wie gelingt das?“ zusammengestellt. Sie sind im Internet nachzulesen unter
www.forum-seniorenarbeit.de
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