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Immobilien: Wohin mit dem Geld

Tipps und Tricks zum Einsatz des staatlichen Zuschusses

Die Bundesregierung will die Eigenheimzulage beschneiden. Ganz fällt sie nicht weg. Und der Fiskus überweist das Geld wie zuvor auf das Konto der Bauherren acht Jahre lang, jeweils am 15.März. Was der Bauherr mit dem Geld macht, ist seine Sache. Sinnvoll ist es, den Zuschuss zur Immoblienfinanzierung einzusetzen. Zum Beispiel wie folgt.

Die Sondertilgung. Fast jede Bank ist bereit, den staatlichen Zuschuss als Sondertilgung einzusetzen: Dadurch verringern sich die Schulden des Kreditnehmers jedes Jahr. Dafür verlangen die Banken keinen Zinsaufschlag wie bei anderen Sondertilgungsvereinbarungen üblich. Tipp: Der Kreditnehmer sollte sich diese Sondertilgung lediglich als Option schriftlich bestätigen lassen. Dann kann er den Zuschuss des Staates im Notfall auch anderweitig einsetzen. Die Option auf Sondertilgungen ist die flexibelste Lösung.

Das Eigenheimzulagendarlehen. In diesem Fall bietet die Bank einen Kredit an in Höhe der im gesamten, acht Jahre langen Förderzeitraum an den Kreditnehmer überwiesene Eigenheimzulage. Für dieses Geld bezahlt der Schuldner nur Zinsen. Die Rückzahlung der Schulden erfolgt automatisch, indem der Fiskus die Eigenheimzulage gleich an die Bank überweist. Dadurch sinkt der Kreditbetrag jährlich und damit auch die fälligen Zinsen. Nach dem achten Jahr sind die Schulden komplett getilgt. Die Eigenheimzulage ist hier fest verplant. Und nicht jede Bank bietet diese speziellen Darlehen an, denn sie verursachen zusätzliche Arbeit. Wegen der raschen Tilgung verdienen die Geldhäuser außerdem weniger Zinsen.

Das abgezinste Eigenheimdarlehen. Hier überweist die Bank ihrem Kunden einen Betrag, der fast so hoch ist wie die ihm zustehende Eigenheimzulage. Da der Schuldner das Geld aber im Voraus erhält, muss er Zinsen zahlen. Diese werden von dem ausgezahlten Betrag gleich abgezogen. Der Betrag wird also abgezinst. Bei den heute gültigen Zinsen erhalten Kreditnehmer rund 80 Prozent der staatlichen Förderung von der Bank im Voraus ausgezahlt. Für diesen Betrag muss der Kunde dann weder Zinsen noch Tilgung an die Bank zahlen. Das verringert die monatliche Belastung. Einige Banken akzeptieren auch, dass der Schuldner mit dem ausgezahlten Betrag das sonst bei Bauvorhaben erforderliche Eigenkapital ersetzt.

Der Einsatz beim Bausparvertrag. Dies ist die von Banken bevorzugte Verwendung der Eigenheimzulage, denn der Verkauf eines Bausparvertrages bringt ihnen Provisionen ein. Die Eigenheimzulage ersetzt hierbei die sonst bei Bausparverträgen übliche Ansparphase vor der Gewährung des Bausparkredites. Für den Bausparkredit zahlt er wie üblich Zinsen, die bei Bausparverträgen allerdings günstiger sind als am Markt sonst üblich. Auch bei dieser Strategie ist die Eigenheimzulage fest verplant. Der Hauptvorteil liegt in dem geringeren Zinsrisiko

Die risikofreudige Verwendung. Jeder Eigenheimbesitzer kann die Zulage selbst anlegen, indem er beispielsweise Fonds oder Aktien erwirbt. Immer wieder heißt es, dass so höhere Renditen möglich sind. Doich die letzten Jahre zeigten, dass Firmenpleiten, Bilanzskandale und die Rezession an der Börse Buchwerte in Milliardenhöhe vernichten. Wen das nicht abschreckt, sollte mit seiner Bank vereinbaren, dass er Sondertilgungen leisten kann. Gewinnt er dann tatsächlich die Wette auf Unternehmenswerte, kann er das Kapital auch außerplanmäßig zur Schuldentilgung einsetzt.

Die Tabelle oben zeigt, wie sich die Zulage auf die Finanzierung auswirkt.

Max Herbst

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