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Industrie: Stellenabbau trotz Wirtschaftsboom

Deutschlands Wirtschaft boomt, aber der Stellenabbau in der Industrie geht weiter. Im letzten Jahr waren im verarbeitenden Gewerbe 33.000 Menschen weniger beschäftigt als im Vorjahr.

Wiesbaden/Berlin - Die deutsche Industrie hat trotz der boomenden Wirtschaft 2006 ihren Stellenabbau fortgesetzt. Zugleich kletterten die Umsätze im Bergbau und im verarbeitenden Gewerbe vor allem dank des starken Exports, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ende des Jahres beschäftigten die Unternehmen 5,9 Millionen Menschen. Das waren 33.000 oder 0,6 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor. In einigen Branchen gab es aber auch einen Stellenzuwachs. Die Mitarbeiter verdienten 2006 etwas mehr: Die Entgelte legten binnen Jahresfrist um 1,8 Prozent auf 230,1 Milliarden Euro zu. Stellen aufgebaut hatte die Industrie in Deutschland zuletzt im August 2001.

Der Gesamtumsatz legte binnen Jahresfrist um 6,5 Prozent auf 1,586 Billionen Euro zu. Vor allem im Ausland machte die Industrie gute Geschäfte, dort stiegen die Erlöse um 10,1 Prozent auf 664,8 Milliarden Euro. Beim Inlandsumsatz gab es ein Plus von 4,1 Prozent auf 920,9 Milliarden Euro.

Metall- und Elektroindustrie schafft Jobs

Von dem Umsatzplus profitierte fast das gesamte Verarbeitende Gewerbe. Einen Rückgang gab es lediglich im Bereich Kokerei/ Mineralölverarbeitung: Dort sank der Umsatz um 9,3 Prozent. Überdurchschnittlich gut lief es in der Metallerzeugung (plus 22 Prozent), dem Maschinenbau (plus 9,7) und der Kunststoffherstellung (plus 9,4). Unter dem Durchschnitt lagen die Autoindustrie (plus 6,1) und die chemische Industrie (plus 5,8). Die Statistik berücksichtigt Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten.

In der Metall- und Elektroindustrie entstanden nach einer Jahresbilanz seit April rund 35.000 neue Stellen. Seitdem habe sich der Trend mit mehr als 4000 neuen Jobs pro Monat fortgesetzt, teilte der Arbeitgeberverband Gesamtmetall in Berlin mit. Zeitarbeitnehmer seien darin nicht eingerechnet. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen in der Branche stieg von 12.900 im Januar 2006 auf 22.100 im Januar 2007. (tso/dpa)

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