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Industriespionage: Oracle weitet Klage gegen SAP aus

Der Streit um Industriespionage zwischen den Softwarehäusern SAP und Oracle spitzt sich weiter zu. Oracle beschuldigt den deutschen Software-Konzern nun, von "illegalen Geschätsmodellen" gewusst zu haben.

Der amerikanische Datenbanken- und Softwarekonzern Oracle wirft dem Walldorfer Dax-Unternehmen SAP in einer aktualisierten Klageschrift weitere Patentrechtsverletzungen vor. Das geht aus den Gerichtsunterlagen hervor. Damit wird eine von SAP angestrebte außergerichtliche Einigung in dem Rechtsstreit unwahrscheinlicher.

Oracle-Chef Larry Ellison beschuldigt Europas größten Softwarehersteller, sich über die amerikanische Tochtergesellschaft TomorrowNow wiederholt unerlaubt Zugang zu einer Oracle-Webseite für die Kundenbetreuung verschafft und von dort Software sowie Dokumentation heruntergeladen zu haben. SAP-Vorstandschef Henning Kagermann hatte den unerlaubten Zugang zu Oracle-Datenbanken eingeräumt, streitet aber die Industriespionagevorwürfe ab.

Oracle wirft dem Erzrivalen nun vor, diese Downloads seien nur ein Teil eines "illegalen Geschäftsmodells" bei TomorrowNow. SAP habe von diesen Praktiken gewusst und sie nicht beendet. Die neuen Vorwürfe könnten die Beweisaufnahme im Patentrechtverfahren erheblich in die Länge ziehen. Laut Oracle müssten Daten bei Hunderten von dritten Parteien eingesehen sowie tausende Computer und zehntausende Downloads gesichtet werden. Am 24. April treffen sich die beiden Kontrahenten vor dem Bezirksgericht in San Francisco, um mit der Richterin Phyllis Hamilton über den Fortgang des Verfahrens zu sprechen. (jam/dpa)

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