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Wirtschaft: Infineon läuft gut

Halbleiterhersteller präsentiert Rekordquartal

München - Der Mittwoch hätte ein perfekter Tag für Peter Bauer sein können. Als der Vorstandssprecher von Infineon die Zahlen für das dritte Quartal präsentierte, konnte er Rekorde verkünden. Die Börse honorierte es: Der Aktienkurs des Münchener Halbleiterherstellers stieg gegen den Tagestrend um zwei Prozent.

Der Umsatz des 2009 noch krisengeschüttelten Konzerns stieg von April bis Juni um 17 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, der Überschuss legte noch stärker zu: 126 Millionen Euro blieben in der Kasse – ein Plus von 59 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr hob Bauer deshalb zum dritten Mal in Folge an: Der Vorstand geht nun von einem Wachstum von bis zu 50 Prozent aus. „So einen Lauf hatten wir tatsächlich noch nie“, freute sich Bauer.

Die Gründe für das Wachstum sind vielfältig. Der Markt für Smartphones boomt, in vielen stecken Chips von Infineon. Zum Gesamtergebnis trägt die Sparte 29 Prozent bei, ihr Gewinn stieg von neun auf 24 Millionen Euro. Zuletzt gab es hier Verkaufsgerüchte, nun gibt es welche um Zukäufe: „Wir sehen uns die Möglichkeiten genau an“, sagte Bauer.

Obwohl die Zahl der Autoneuzulassungen in Europa sinkt, stieg auch der Absatz im Segment Automotive. Die Schwäche in Europa werde durch die Entwicklung in Asien mehr als ausgeglichen, sagte der Infineon-Chef. Auch der starke Dollarkurs ist mitverantwortlich für die starken Zahlen des Halbleiterproduzenten. Den Anteil am Umsatzwachstum bezifferte Finanzvorstand Marco Schröter mit zuletzt etwa fünf Prozent, auf das Jahr gerechnet geht er von einem Beitrag zwischen zwei und drei Prozent aus.

Das Wachstum werde im kommenden Geschäftsjahr weitergehen, hofft der Vorstand, jedoch nicht unbegrenzt. Die Auslastung in der Produktion liege zwischen 90 und 100 Prozent, einige Aufträge habe man absagen müssen. Eine Abwanderung von Kunden habe das aber nicht zur Folge gehabt, so Bauer.

Ein fast perfekter Tag für Peter Bauer. Wären nicht pünktlich am Mittwoch Spekulationen um Zerwürfnisse zwischen Bauer und seinem Finanzvorstand publik geworden. „Wir bedauern sehr, dass unternehmensinterne Vorgänge in die Öffentlichkeit gelangten“, kommentierte Bauer die Spekulationen. mob

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