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Insidergeschäfte: BenQ-Vorstand als Dauergast bei den Ermittlern

Der Vorwurf von Insidergeschäften hat zur vorübergehenden Festnahme von BenQ-Chef Kuen-yao und seines Präsident Sheaffer Lee geführt. Gegen eine Kaution von 7,5 Millionen Dollar kamen sie wieder frei. Der Vize-Chef sitzt immer noch in Untersuchungshaft.

Taipeh - Die Spitze des taiwanischen BenQ-Konzerns ist in den Strudel einer Affäre um Insider-Handel geraten. BenQ-Chef Kuen-yao Lee und BenQ-Präsident Sheaffer Lee seien von Ermittlern vernommen worden, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Die Führungskräfte seien für eine Kaution von umgerechnet rund 7,5 Millionen Euro wieder auf freien Fuß gesetzt worden und dürften das Land bis auf Weiteres nicht mehr verlassen.

Im vergangenen Monat hatten die Ermittler die BenQ-Zentrale durchsucht und mehrere Top-Manager vernommen. Darunter war auch BenQ-Vizechef Eric Yu, der seitdem in Untersuchungshaft sitzt. Laut Ermittlern haben BenQ-Mitarbeiter zwischen Januar und März 2006 rund sieben Millionen Aktien ihres Unternehmens verkauft, kurz bevor das Unternehmen Mitte März dann schwere Verluste für das vierte Quartal 2005 einräumen musste.

BenQ hatte im Herbst 2005 die Handy-Sparte des Siemens-Konzerns übernommen. Nur gut ein Jahr später kündigte die Firma dann die Insolvenz in Deutschland an. Dem Siemens-Konzern wurde daraufhin von Politik und Gewerkschaften vorgeworfen, sich durch den Verkauf an die taiwanische Firma nur billig von der angeschlagenen Sparte getrennt zu haben. Der BenQ-Konzern, der auch Flachbildschirme, Scanner und CD-ROM-Laufwerke herstellt, steht im Handy-Geschäft immer noch weit hinter Nokia, Motorola und Samsung. (tso/AFP)

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