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Insolvenzverwalter: Vorladung für Quelle

Insolvenzverwalter reist nach Berlin: Der Termin steht: Spätestens am Montagnachmittag wird es Gewissheit darüber geben, ob es für den angeschlagenen Versandhändler Quelle weitergehen kann oder nicht.

Für den späten Nachmittag habe die Bundesregierung den Quelle-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg bereits am Freitagabend zu einem Gespräch nach Berlin eingeladen, sagte Thomas Schulz, der Sprecher des Insolvenzverwalters, dem Tagesspiegel am Sonntag.

Wie die Chancen stehen, dass der vom angeschlagenen Versandhändler beantragte Massekredit in Höhe von 50 Millionen Euro gewährt wird, mochte Schulz nicht einschätzen. Die Gespräche mit der Politik seien konstruktiv verlaufen, sagte er. „Der politische Wille zu helfen ist da.“

Nach Angaben aus Regierungskreisen hatte der Bund am Freitag noch Zweifel, ob Quelle ausreichend Sicherheiten für die dringend benötigten Staatshilfe bieten kann. Die von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) zusätzlich angeforderten Unterlagen seien bereits am Freitag nachgereicht worden, versicherte Schulz. Zu den möglichen Sicherheiten wollte sich der Sprecher nicht äußern. Er wies aber darauf hin, dass eine Lösung nur zusammen mit der Valovis-Bank gefunden werden könne. Die Bank war aus dem Arcandor-Konzern ausgegliedert worden, um Kundenzahlungen abzuwickeln.

Schulz bestätigte, dass Quelle wenige Stunden nach dem Insolvenzantrag sämtliches Geld an den Mutterkonzern Arcandor abgeführt hat. Dieses „Cash-Pooling“, also das Überweisen von Geld von der Tochter an die Muttergesellschaft, sei aber üblich, sagte Schulz. Das Geld werde „oben“ gesammelt und dann wieder dorthin verteilt, wo es gerade gebraucht werde. Von einem „Ausplündern“ könne keine Rede sein. Dennoch: Seit dem 9. Juni hat der Versandhändler kein Bargeld mehr, er lebt auf Pump. Quelle ist nach Unternehmensangaben nicht einmal mehr in der Lage, Strom und Telefongebühren zu bezahlen. pet

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