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Wirtschaft: Internet-Händler hoffen auf das Weihnachtsgeschäft 2002 werden acht Milliarden Euro online umgesetzt

Frankfurt (Main) (ro). So ganz exakt kann Holger Wenzel den Trend nicht einschätzen.

Frankfurt (Main) (ro). So ganz exakt kann Holger Wenzel den Trend nicht einschätzen. „Das Internet marschiert im Einzelhandel, es gibt keinen Rückzug“, sagt der Geschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE). Aber: „Die Händler müssen im Internet stärker präsent sein.“ 2002 werden zwar, so schätzt der Verband, rund acht Milliarden Euro über OnlineVerkäufe im Internet realisiert und damit drei Milliarden oder 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Aber der Anteil am gesamten Umsatz des deutschen Einzelhandels liegt nur bei 1,6 Prozent. 2003 wird er nach Ansicht von Wenzel auf 2,1 Prozent steigen, dann sollen elf Milliarden Euro oder 39 Prozent mehr über das Internet umgesetzt werden.

Für die große Mehrheit der Einzelhändler ist das Internet bislang nicht sonderlich attraktiv. Das Online-Geschäft wird ohnehin von wenigen Firmen dominiert. Rund 50 Prozent des Umsatzes entfallen auf die vier größten Anbieter, wobei Amazon, der Otto-Versand und Karstadt-Quelle an der Spitze stehen dürften. Nach Angaben des HDE gibt es rund 50000 Einzelhändler – das sind 75 (2001: 73) Prozent aller Händler – die ihre Waren auch über das Internet anbieten. Ein lohnendes Geschäft sei das aber nur für einen kleineren Teil der Firmen. „Nur ein Viertel der Händler erwirtschaftet mit seinen Online-Verkäufen eine Rendite. Der Anteil wird sich gegenüber 2001 nicht erhöhen“, sagte HDE-Geschäftsführer Wenzel in Frankfurt.

Die Wachstumsdynamik im Online-Shopping schwäche sich zwar ab und die Zeit dreistelliger Zuwachsraten sei vorbei, ergänzte Wenzel. „Aber der Aufwärtstrend ist stabil.“ Immerhin legt das Online-Geschäft im deutschen Einzelhandel im Gegensatz zum gesamten Umsatz zu. Insgesamt wird der Handel in diesem Jahr ein reales Minus von 2,5 Prozent hinnehmen müssen.

Gerade für den Internet-Handel spielt das Weihnachtsgeschäft eine wichtige Rolle. „Mindestens zehn Prozent des Jahresumsatzes, also etwa 800 Millionen Euro, werden Online als Geschenke geordert“, sagt Wenzel. Immerhin konnte im ersten Halbjahr ein Viertel der Einzelhändler seine Online-Umsätze steigern. Nach wie vor läuft das Internetgeschäft aber nur mit den ohnehin erfolgreichen Produkten gut: Also mit Büchern, CDs und anderen elektronischen Artikeln sowie mit Spielwaren. Lebensmittel, Möbel oder Haushaltswaren werden nach wie vor nur bedingt online geordert.

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