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Internet: WiMAX-Bieterverfahren abgeschlossen

Fünf Wettbewerber sollen Deutschland mit dem schnellen drahtlosen Breitbandinternet WiMAX versorgen. Nach einer mehrtägigen Auktion vergab die Bundesnetzagentur Lizenzen für das Projekt.

Mainz - Nach einem mehrtägigen Bieterverfahren erhielten bei der Frequenz-Versteigerung der Bundesnetzagentur in Mainz vier deutsche sowie ein Unternehmen aus Luxemburg den Zuschlag. Versteigert wurden in bundesweit 28 Regionen jeweils vier Frequenzen. In insgesamt 35 Runden stieg der Erlös für den Bund auf 56,1 Millionen Euro. Vor sechs Jahren hatte die Versteigerung der UMTS-Frequenzen noch rund 50 Milliarden Euro eingebracht. Die größte Bieterschlacht lieferten sich die Wettbewerber um die Region Oberbayern mit der Stadt München. Für 25 Frequenzpakete und damit fast eine gesamte bundesweite WiMAX-Frequenzkette wurden keine Gebote vorgelegt.

Mit drei bundesweiten Anbietern von funkgestützten Breitbanddiensten werde die Versorgung deutlich verbessert, erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth. Damit werde der Wettbewerb zum DSL-Markt eröffnet. Das Ergebnis der Auktion sei auch ein Beweis für die Attraktivität und Offenheit des deutschen Telekommunikationsmarktes. Kurth forderte die Kommunen auf, die neuen Anbieter bei der Standortsuche für Sendeanlagen aktiv zu unterstützen.

Ländliche Regionen werden profitieren

WiMAX soll als Konkurrenz zum kabelgebundenen DSL jene weißen Flecken in ländlichen Regionen versorgen, die aus technischen und wirtschaftlichen Gründen bislang nicht an das DSL-Netz angeschlossen sind. Bundesweit gibt es fernab von Großstädten noch ganze Landkreise, in denen Breitband-Internet nicht angeboten wird. Zudem gibt es zahlreiche städtische Gebiete, die in den 1990er Jahren mit Glasfaserleitungen verkabelt wurden, auf denen DSL technisch nicht angeboten werden kann.

Das luxemburgische Internetunternehmen Clearwire Europe sowie die Deutsche Breitbanddienste (DBD) und Inquam Broadband ersteigerten bundesweit in allen 28 Regionen WiMAX-Frequenzen. Das deutsche Unternehmen Televersa Online sowie die italienische MGM Productions Group ersteigerten regional begrenzte Frequenzen in Nieder- und Oberbayern. Von den sechs Bietern war einzig die EWE TEL erfolglos ausgeschieden und hatte bereits nach den ersten Runden keine neuen Gebote mehr vorgelegt. (tso/ddp)

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