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Wirtschaft: INTERVIEW von Martina Ohm mit Sachsens Wirtschaftsminister Kajo Schommer

Die Perspektiven für die ostdeutsche Wirtschaft sind düster.Die Sachsen bleiben trotzdem optimistisch.

Die Perspektiven für die ostdeutsche Wirtschaft sind düster.Die Sachsen bleiben trotzdem optimistisch.Was kann man von ihnen lernen? Mit Sachsens Wirtschaftsminister Kajo Schommer sprach Martina Ohm.

Herr Schommer, gehen die Uhren in Sachsen anders?

In der Tat zeigen unsere Zahlen aus der Bauwirtschaft und Industrie klar nach oben.Grundsätzlich haben wir uns in Sachsen aber auch von Anfang an vorgenommen, nicht die Fehler anderer zu wiederholen.Wir haben uns auf Infrastruktur, Innovationen, auf Forschung und Entwicklung und den Export konzentriert und kräftig investiert - selbst, als die Steuereinnahmen sanken.Heute sind wir in Sachsen, gemessen an der Pro-Kopf-Verschuldung, bundesweit die Nummer zwei.Gemessen an den Arbeitsplätzen sind wir die Nummer vier.

Großkonzerne wie Siemens oder VW haben sich in Sachsen stark engagiert.Liegt das nur am Geld?

Nicht nur.Geld gibt es überall.Und bei uns gibt es keine Mark mehr als in anderen Ländern.Nein, die dichte Beschäftigung in Sachsen liegt auch an der Qualifikation und am Engagement der Leute.Der Wille, etwas aufzubauen, treibt die Menschen an.

Sachsen profitiert aber doch von Fördergeldern aus Bonner und Brüsseler Töpfen.Wie lange braucht der Osten noch Transfers?

Der Osten hat weiter Nacholbedarf.Wir brauchen mindestens noch zehn Jahre, bis das West-Niveau erreicht wird.Wer sagt, daß die Transfers nur noch bis 2004 fließen sollten, redet leichtfertig.Auf gezielte Unterstützung bleibt der Osten angewiesen.

Was kann man von den Sachsen lernen?

Erstens immer die Wahrheit sagen, zweitens keine falschen Versprechungen machen und drittens sowohl Eigenverantwortung als auch die Identität der Menschen stärken.

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