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Investitionen: Ausländer reißen sich um deutsche Firmen

Deutsche Unternehmen sind bei ausländischen Investoren gefragt wie nie. Ein Kongress der Deutschen Bank für Investoren und deutsche Manager platzte fast aus allen Nähten.

Frankfurt am Main - Drei Etagen des Frankfurter Nobelhotels sind komplett belegt, innerhalb von zwei Tagen sind rund 1400 Vier-Augen-Gespräche zwischen Topmanagern deutscher Unternehmen und Investoren aus aller Welt angesetzt – das Interesse sprengte selbst die Erwartungen der Deutschen Bank. „Das Interesse ist so groß wie nie zuvor“, sagt Steffen Fuchs, Leiter des deutschen Aktiengeschäfts der Deutschen Bank. Deutschland und deutsche börsennotierte Unternehmen stehen im Fokus ausländischer Großanleger.

Zum zehnten Mal hatte das Geldhaus am Mittwoch und Donnerstag zur „German Corporate Conference“ gerufen: Knapp 120 deutsche Firmen und 600 Investoren versammelten sich in Frankfurt, ein Drittel mehr als vor Jahresfrist und fast 20 Mal mehr als bei der ersten Konferenz vor zehn Jahren. „Das Signal, das von der Konferenz ausgeht, ist eindeutig positiv und die Signale, die Unternehmen gegeben haben, ebenso“, sagt Fuchs. „Immer mehr Investoren wollen in deutsche Firmen immer mehr investieren.“

Die Gewinne der Firmen dürften 2007 und auch in den Jahren danach weiter steigen. Im Maschinenbau und in der verarbeitenden Industrie seien die Kapazitäten so stark ausgelastet, dass es auch wieder Spielraum für Preiserhöhungen gebe. Die Gewinne der Firmen vor Zinsen und Steuern würden in diesem Jahr gemessen am Umsatz auf acht Prozent zulegen und in den nächsten Jahren weiter hochgehen. „Dabei gelten fünf Prozent historisch gesehen schon als gut“, sagt Fuchs.

Die gute Verfassung der Unternehmen lockt vor allem Investoren aus Großbritannien und den USA. Pensionsfonds, Publikumsfonds und Hedge-Fonds verschieben ihre Investitionen zunehmend von Amerika oder Asien nach Deutschland. „Ihre flüssigen Mittel sind riesig“, sagt Fuchs. Besonders attraktiv seien derzeit der Maschinenbau und die verarbeitende Industrie. Zugleich haben deutsche Mittelständler kaum noch Vorbehalte gegen die Beteiligung ausländischer Investoren. „Es gibt in Deutschland überhaupt keine Hürden mehr“, sagt Fuchs. „Die Firmen sind sehr viel offener als früher.“ro

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