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Wirtschaft: Irak-Krieg könnte die USA eine Billion Dollar kosten Studie der Deutschen Bank/Bundestag befasst sich mit Hilfe

Berlin/Frankfurt(Main ) (asi/ro). Der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages wird sich in der kommenden Woche erstmals mit den konkreten Folgekosten des IrakKrieges befassen.

Berlin/Frankfurt(Main ) (asi/ro). Der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages wird sich in der kommenden Woche erstmals mit den konkreten Folgekosten des IrakKrieges befassen. Dabei wird es allerdings nur um ein erstes Finanzpaket für humanitäre Hilfen gehen. „Wir rechnen mit einem dreistelligen Millionenbetrag“, sagte die haushaltspolitische Sprecherin der Grünen, Antje Hermenau, dem Tagesspiegel. Alle weiteren Kosten, etwa für den Wiederaufbau des Landes nach dem Krieg, seien noch nicht absehbar. Bereits jetzt stehen in den Etats des Außen- und Entwicklungshilfeministeriums rund 130 Millionen Euro für humanitäre Soforthilfe zur Verfügung.

Der Krieg wird im schlimmsten Fall allein die USA mehr als eine Billion Dollar kosten. Die Deutsche Bank beziffert die Kriegs- und die Folgekosten für die Amerikaner für die kommenden fünf Jahre im Extremfall mit 724 Milliarden Dollar. Eine durch den Krieg ausgelöste Rezession würde noch einmal mit 350 Milliarden Dollar zu Buche schlagen. In diesem Fall wären Steuererhöhungen in den USA nach Ansicht der Deutschen Bank unvermeidlich. Kaum abzuschätzen seien zudem die politischen Folgen des Krieges etwa für den internationalen Handel oder die Wechselkurse. Selbst im günstigsten Fall rechnet die Deutsche Bank mit Kosten von 100 Milliarden Dollar.

Ein dreimonatiger Krieg wird nach Schätzungen der Deutschen Bank 49 Milliarden Dollar kosten; bei sechs Monaten wären es 73 Milliarden, bei zwölf Monaten 121 Milliarden Dollar. Der erste Golfkrieg schlug mit 80 Milliarden Dollar zu Buche. Die Kosten wurden damals zum Großteil von den Verbündeten der USA getragen. Allein Deutschland überwies 16 Milliarden Dollar. Im Vergleich zu früheren Konflikten war der erste Golfkrieg für die USA daher billig. Der Vietnamkrieg und der Erste Weltkrieg belasteten die USA – zu heutigen Preisen gerechnet – mit jeweils 575 Milliarden Dollar, der Korea-Krieg mit 400 Milliarden Dollar.

Für die Volkswirte der Deutschen Bank gilt es als sicher, dass die Ausgaben für die Besetzung des Irak und für die Friedenssicherung nach dem Krieg höher sein werden als für den Krieg selbst. Zumal Präsident George W. Bush angedeutet hat, dass der Irak für zwei Jahre unter US-Militärverwaltung gestellt werden könnte. Sollten dafür und zur Friedenssicherung für fünf Jahre im Schnitt pro Jahr 20000 Soldaten notwendig sein, würde dies 25 Milliarden Dollar kosten.

Banken sollen Irak-Geld melden

Für humanitäre Hilfe veranschlagt die Deutsche Bank bis zu zehn Milliarden Dollar, für die Verwaltung des Irak wären bis zu zwölf Milliarden Dollar notwendig. Verbündete müsste die USA mit mindestens zehn Milliarden Dollar bedenken. Schließlich müssen die Kriegszerstörungen wieder beseitigt werden. Unterster Betrag dafür: zehn Milliarden Dollar. Sollten die USA einen „Marshall-Plan“ für die Region auflegen, wäre es bedeutend mehr. „Insgesamt ergibt sich für einen Zeitraum von fünf Jahren ein Volumen zwischen 32 und 498 Milliarden Dollar“, schätzt die Deutsche Bank.

Unterdessen hat die Deutsche Bundesbank die Kreditwirtschaft aufgefordert, bis Ende der Woche aufzulisten, welche Vermögen offizielle irakische Stellen auf Konten oder Depots in Deutschland verwahrt haben uznd auf Grund von UN-Bestimmungen eingefroren sind. Eine Beschlagnahme von irakischem Geld wie in den USA ist hier zu Lande derzeit rechtlich aber nicht möglich.

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