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Wirtschaft: Italienische Lösung für Fiat

Von Dieter Fockenbrock Es sieht nicht gut aus für das italienische Nationalheiligtum Fiat. Der Hoffnungsträger General Motors versucht, sich aus seiner Verpflichtung zu befreien, den Italienern aus der Krise zu helfen.

Von Dieter Fockenbrock

Es sieht nicht gut aus für das italienische Nationalheiligtum Fiat. Der Hoffnungsträger General Motors versucht, sich aus seiner Verpflichtung zu befreien, den Italienern aus der Krise zu helfen. Und so tief wie Fiat steckt kein Autohersteller der Welt im Schlamassel. Konjunkturkrise hin, Absatzflaute her – wer derzeit rote Zahlen auf seinem Heimatmarkt schreibt – wie Chrysler etwa – weiß wenigsten einen florierenden Finanzier wie Mercedes hinter sich. Nicht so bei Fiat.

Die italienischen Automobilbauer sind in den vergangenen Jahrzehnten praktisch immer unter sich geblieben. Fiat übernahm alles, was an nationalen Herstellern in die Klemme geriet und handelte sich damit selbst dicke Probleme ein. Und Fiat verkaufte seine Autos vor allem in Italien, das Auslandsgeschäft kam nie richtig in Gang. Fiat gehörte Italien und Italiens Automarkt gehörte Fiat. Das ging so lange gut, wie die Italiener Fiat die Treue hielten. Damit ist es vorbei. Fiat ist ein Opfer der Globalisierung, weil sich Fiat selbst nicht rechtzeitig auf die neuen Bedingungen eingestellt hat.

General Motors, der weltgrößte Autobauer sollte – und wollte anfangs auch – Retter in der Not spielen, Fiat in sein globales Netz einbinden und mit Milliarden aus der Konzernkasse aufpäppeln. Doch die Amerikaner bekamen kalte Füße. Der USMarkt stottert schon wieder, die Sanierung der deutschen Tochter Opel kommt nur zäh voran. Jetzt sieht es so aus, als wolle GM Fiat mit allen Mitteln wieder loswerden. Das wird sich Fiat teuer abkaufen lassen. Die italienische Lösung als Einzelkämpfer ist jedoch ein ungedeckter Scheck auf die Zukunft.

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