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Wirtschaft: J.P. Morgan kauft Konkurrenten für 58 Milliarden Dollar Fusion unter US-Banken erhöht Druck auf Europas Finanzbranche

(pf/chp/fs/HB). Die New Yorker Großbank J.

(pf/chp/fs/HB). Die New Yorker Großbank J.P. Morgan Chase&Co kauft die Bank One Corp. Chicago, im Zuge eines Aktientauschs, für rund 58 Milliarden Dollar (rund 46 Milliarden Euro). Das gab J.P. Morgan Chase am Mittwoch nach Börsenschluss bekannt. Zusammen werden die beiden Institute auf der Rangliste der USGroßbanken mit einer Bilanzsumme von 1,1 Billionen Dollar auf Platz zwei rangieren. Nur Citigroup ist mit 1,2 Billionen Dollar Bilanzsumme größer. Der neu geschaffene Finanzkonzern wird 2300 Filialen in 17 amerikanischen Bundesstaaten betreiben und rund 175000 Mitarbeiter beschäftigen. Die Vorstände versprechen sich in den ersten drei Jahren von der Zusammenlegung der Aktivitäten Einsparungen von 2,2 Milliarden Dollar; 10000 Stellen sollen gestrichen werden. Die neue Bank wird J.P. Morgan Chase heißen und ihren Sitz in New York haben.

J.P. Morgan-Chef Harrison nannte den Aufbau des Verbrauchergeschäfts als Hauptziel des Zusammenschlusses. Die neue Bank wird nun stärker im bisher schwachen Kleinkunden-, Kreditkarten- und Verbraucherfinanzgeschäft.   Citigroup und etliche ihrer Konkurrenten haben unter Beweis gestellt, dass sich das einst gescheute Verbrauchergeschäft lohnt. So konnte die Citigroup das Auf und Ab im Großkundengeschäft durch ihr lukratives Kreditkartensegment ausgleichen. Ein starkes Verbrauchergeschäft reduziert ferner die mit dem Handel in Derivaten und anderen Finanzinstrumenten verbundenen Risiken.

Unternehmenschef und Verwaltungsratsvorsitzender der zusammengeschlossenen Großbank wird William B. Harrison (60), der derzeitig Konzernchef der J.P. Morgan Chase. Bank-One-Chef James Dimon (47), einer der erfolgreichsten US-Banker, wird Präsident und übernimmt die Tagesgeschäfte. Er soll ab 2006 Unternehmenschef werden. Harrison bleibt dann weiter Leiter des Verwaltungsrates.  Der Zusammenschluss muss noch kartellrechtlich genehmigt werden.

Der Zusammenschluss erhöht den Druck auf europäische Banken merklich. Zwar dürften Bank of America und J.P. Morgan Chase in den kommenden Monaten zunächst einmal damit beschäftigt sein, ihre Übernahmen zu verdauen. Aber in ein oder zwei Jahren werden die US Banken viel stärker nach Europa drängen, glaubt Metehan Sen, Analyst bei Sal Oppenheim: „Entweder schließen sich Banken in Europa zusammen, oder die US-Banken schnappen sich die europäischen Banken mit niedrigem Börsenwert".

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