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Jahrbuch der Werbung 2007: Von Heimwerkern und Menschenrechten

Werbung wird oft als lästig empfunden. Doch gerade im deutschsprachigen Raum hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Die Kampagnen sind witziger, aber auch stilvoller geworden, wie das Jahrbuch 2007 zeigt.

Berlin - Sei es der Riesen-Kahn über dem Autobahnzubringer oder die Fernseh-Spots für Renault. Werbung verfolgt uns wohin wir auch gehen. Aber die Zeit der Tütensuppen-Werbung mit Prominenten und markigen Sprüchen, wie "So richtig Lecker" sind vorbei. Im deutschsprachigen Raum hat sich die Branche die angloamerikanischen Vorbilder zu Herzen genommen. Seit einigen Jahren stechen witzige und emotional bewegende Spots aus dem Werbe-Meer heraus und setzen Zeichen. Der Econ-Verlag kürt jährlich originelle Werbung aus verschiedenen Bereichen. Die Preisträger haben mit ihren Botschaften mehr als nur Kunden erreicht. Sie haben nachhaltigen Eindruck bei der Jury hinterlassen.

Den Preis für die beste Kampagne des Jahres 2006 holte sich die Agentur Heimat mit ihrer Markenkampagne für die Baumarktkette Hornbach. Gerade im WM-Jahr 2006 trafen die Kreativen von Heimat den Geist der "Wir schaffen alles"-Stimmung, der die Bevölkerung im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft erfasste. Die Plakate sind wahre Kunstwerke geworden und verlieren dennoch nicht den Bezug zum eigentlichen Produkt und seinen Kunden.

Zwei Berliner Agenturen siegreich

In der Kategorie bester Spot gewann die Agentur Nordpol+ mit ihrer Fernsehwerbung zur Sicherheit der Renaultfahrzeuge. Nicht Autos oder Dummys knallen beim Crashtest gegen die Wand, sondern Sushi, Weißwürste und schließlich ein Baguette. Dieses verformt sich zwar, aber es wird nicht zerstört. Treffender und zugleich origineller kann eine Botschaft kaum ins Bild gesetzt werden.

Den Preis für die beste Website gewann der Auftritt des Audi R8, realisiert durch die Agentur Argonauten G2 aus Berlin. Für dieses Projekt sprach der laut Jury die Kombination von Information, Filmmusik und der emotionalen Darstellung des Automobils. Auch der Preis für die beste "Ambient-Media-Kampagne" ging nach Berlin. TBWA erdachte das riesige Oliver-Kahn-Plakat, das zur WM eine Brücke über dem Autobahnzubringer beim Münchner Flughafen zierte. Auch im Kölner Hauptbahnhof wirkten die Macher und versahen die Decke dort mit einem Fresko aus den Stars der Fußball-Weltmeisterschaft. Sowohl der Riesen-Kahn als auch das Fresko erreichten internationale Beachtung und fanden des öfteren Eingang in die Berichterstattung über die WM. Laut Jury vermittelten sie auch in besonderem Maße die emotionalen Ziele der Adidas-Kampagne. (Von Markus Mechnich)

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