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Wirtschaft: Jamba startet die Phase zwei

Der Mobilfunkdienstleister wartet sehnlichst auf UMTS

Plötzlich im letzten Sommer habe sich die Situation fundamental verändert. „Darauf haben wir lange gewartet“, sagt Alexander Samwer, Vorstandssprecher des Berliner Mobilfunkdienstleisters Jamba. „Wir sind aus der ernüchternden Vorbereitungsphase in die Wachstumsphase gelangt.“ Jamba entwickelt, sammelt und vermarktet Inhalte für das mobile Internet. Klingeltöne und kleine Bildchen fürs Handy waren die ersten Inhalte, für die vor allem junge Nutzer Geld ausgaben. Spannend wurde es aber erst, als 2002 die neuen Mobiltelefone kamen: Handys mit Software, die neue aufwändige Spiele möglich macht, und Handys mit Kamera, Farbdisplay und vielstimmigen Klingeltönen. Die Spiele und die elektronischen Postkarten zum Verschicken gibt es bei Jamba.

Bisher habe Jamba sich darauf konzentriert, die technischen Voraussetzungen für das Geschäft zu schaffen. Jetzt will Jamba richtig Umsatz machen. „Wir denken, dass 2003 ein Superjahr wird“, sagt Samwer. Bisher nutzen nur etwa zehn Prozent aller Handybesitzer mobile Datendienste. Aber: „Jedes neue Handy mit neuen Funktionen bringt ein Vielfaches des Umsatzes vom Vorgängermodell.“ Nicht nur die Handys seien ein Wachstumstreiber. „Wir brauchen die neue Mobilfunkgeneration UMTS“, sagt der Jamba-Vorstand. Die bestehenden Netze seien mit vielen Anwendungen schon heute überfordert. Samwer ist zuversichtlich, dass die Vermarktung von UMTS ab Oktober richtig losgeht. Zur Cebit will Jamba vorstellen, was dann alles aufs Handy kommen soll: komplexere Spiele, umfangreiche Büroanwendungen, Musik und sogar Videoclips.

Geldsorgen habe Jamba keine, sagt Samwer. Die Gesellschafter Debitel, Mediamarkt/Saturn und Electronic Partner haben die Firma bei der Gründung im Jahr 2000 mit 30 Millionen Euro ausgestattet. „Ein Großteil des Geldes ist noch da“, sagt Samwer. 2004 will Jamba „deutlich profitabel“ sein. Dann will man sich auch auf einen Börsengang vorbereiten, „wenn das Marktumfeld stimmt“.

Samwers Vision: Jamba soll für das mobile Internet werden, was Yahoo im stationären Netz ist – die Startseite, die der Nutzer auf dem Display hat, wenn er seine Reise ins Netz beginnt. Der Weg dahin: Auf allen Handys, die Debitel, Mediamarkt, Saturn oder Electronic Partner verkaufen, ist Jamba bereits installiert. Doch Jamba mit 3,5 Millionen Kunden hat starke Konkurrenz. Die Marktführer T-Mobile und Vodafone mit mehr als 50 Millionen Kunden in Deutschland haben eigene Angebote. Die Konkurrenz ist nur einen Tastendruck entfernt.

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