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Japanischer Störfälle: Die Unsicherheit der Anleger wächst

Die unklare Zukunft der havarierten Reaktoren im japanischen Fukushima und die Folgen für die Weltwirtschaft drücken die Stimmung an den Aktienmärkten. In Frankfurt setzt der Dax die Talfahrt der vergangen Tage fort.

Der Dax hat am Mittwoch nach einem von sehr starken Schwankungen geprägten Handel den sechsten Tag in Folge im Minus geschlossen. Nachdem der deutsche Leitindex zwischendurch noch klar auf über 6700 Punkte geklettert war, ließen am Nachmittag Aussagen vom EU-Energiekommissariat über die sich weiter zuspitzende Situation im japanischen Atomreaktor Fukushima I die Kurse wieder absacken. Zum Handelsschluss verbuchte der Dax einen Abschlag von zwei Prozent auf 6513 Punkte. Für den M-Dax der mittelgroßen Werte ging es um 0,7 Prozent auf 9565 Punkte nach unten. Der Tec-Dax verlor 1,4 Prozent auf 854 Punkte. Der Euro-Stoxx 50 ging mit einem kräftigen Abschlag von 2,26 Prozent auf 2721,24 Punkten aus dem Handel. Deutliche Verluste gab es auch an den Börsen in Paris und London. Der Dow-Jones-Index in New York lag zum europäischen Handelsschluss mehr als ein Prozent im Minus. Jede kleine Meldung aus Japan beeinflusse derzeit den Markt, kommentierte Marktstratege Thilo Müller von MB Fund Advisory das Handelsgeschehen.

Aktien von Autobauern wurden zunächst gekauft, weil Händlern zufolge die Kurse nach den Vortagesverlusten wieder attraktiv waren. Ein anderer Börsianer argumentierte, dass deutsche und europäische Autobauer auch mittel- bis langfristig von dem Ausfall der japanischen Hersteller profitieren dürften. Auto-Aktien rutschten am Nachmittag aber im Einklang mit dem Markt wieder ab. Daimler, BMW und Volkswagen verloren am Ende jeweils mehr als zwei Prozent.

Ähnlich verhielt es sich mit der Versorgerbranche. Eon und RWE gewannen erst dazu und wurden laut Händlern auch von einem Analystenkommentar der Deutschen Bank gestützt. Das Institut hatte für beide Titel die Kursziele angehoben. Die Verluste durch die vom Netz genommenen Atomkraftwerke würden von positiven Effekten durch höhere Strompreise mehr als ausgeglichen, argumentierten die Experten. Gegen Handelsschluss verloren Eon dann aber 1,2 Prozent und RWE 2,6 Prozent.

An die Dax-Spitze sprangen die Papiere von Fresenius mit plus 0,8 Prozent. Die Aktien hatten an den Vortagen mit dem Markt deutlich verloren. Sie seien nun vor allem wegen ihrer klassisch defensiven Eigenschaften gefragt gewesen, argumentierte ein Händler.

Ans M-Dax-Ende rutschten die Titel von Wacker Chemie. Sie mussten trotz der angekündigten kräftigen Dividendenaufstockung Verluste von mehr als vier Prozent hinnehmen.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,83 (Dienstag: 2,81) Prozent.Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 123,14 Punkte. Der Bund Future gewann 0,51 Prozent auf 123,65 Punkte. Für den Euro ging es nach oben. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3951 (Dienstag: 1,3884) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7168 (0,7203) Euro.Tsp

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