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Wirtschaft: Jedes zweite Fahrrad kommt aus Deutschland

Insgesamt setzt die Branche im ersten Halbjahr 3,1 Millionen Stück ab. 2007 läuft besser als das Vorjahr

Köln - Die Fahrradbranche ist nach einem schlechten Jahr 2006 bei Produktion und Verkauf wieder auf Touren gekommen. Im ersten Halbjahr 2007 stieg die Zahl der verkauften Räder auf rund 3,1 Millionen Stück, teilte der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) am Donnerstag in Köln mit.

Genaue Vergleichszahlen zum Verkauf im Vorjahreshalbjahr lagen nicht vor. Sowohl die Inlandsproduktion als auch der Import nahmen zu. Nach dem „verheißungsvollen Start“, der auch Exportzuwächse brachte, wird für 2007 insgesamt ein moderates Plus erwartet. Der Fahrradeinzelhandel rechnet mit einem Umsatzanstieg um acht Prozent auf 3,3 Milliarden Euro für das laufende Jahr. Besonders gefragt sind Trekkingräder, aber auch E-Bikes mit Elektrohilfsantrieb. Die Produktion wuchs um vier Prozent auf fast 1,8 Millionen Räder in den ersten sechs Monaten 2007.

Von allen verkauften Fahrrädern waren rund 47 Prozent „Made in Germany“, sagte ZIV-Geschäftsführer Rolf Lemberg knapp eine Woche vor dem Start der Internationalen Fahrradmesse IFMA in Köln. Die Importe kletterten zugleich um 2,7 Prozent auf gut 1,6 Millionen Fahrräder, die vor allem aus Taiwan, Thailand und Polen kamen. Beim Export schalteten die Hersteller ebenfalls einen Gang höher und verzeichneten mit 330 000 ausgeführten Rädern ein Plus von über 35 Prozent. Im Durchschnitt koste ein Fahrrad derzeit in Deutschland 345 Euro – und damit „ein bis zwei Euro mehr als im letzten Jahr“, sagte Lemberg.

Da die ungünstige Witterung mit viel Regen ab Juni die Verkaufszahlen negativ beeinflusse, werde es nach einer vorsichtigen Prognose für das Gesamtjahr 2007 beim Vorjahresergebnis von gut 4,5 Millionen verkauften Rädern und mehr als 1,5 Milliarden Euro Umsatz für die Industrie bleiben – oder es werde ein leichtes Plus geben.

Der Handel rechnet mit einem guten Jahr: Von den erwarteten 3,3 Milliarden Euro Umsatz für 2007 seien bis Ende August bereits drei Viertel eingefahren, berichtete der Verband des Deutschen Zweiradhandels. Die Einbrüche von 2006 seien ausgeglichen.

Derzeit gibt es den Angaben zufolge einen Bestand von mehr als 66 Millionen Fahrrädern bundesweit. Bei der IFMA als größter Fahrradmesse Europas zeigen vom 13. bis 16. September 650 Anbieter aus 35 Ländern ihre Neuheiten. Zu sehen sind bei der Branchenschau mit einem Publikumswochenende für Rad-Fans etwa Citybikes, Tourenräder, Cruiser, Kinder-Bikes oder Liegeräder. Eine zunehmende Bedeutung kommt laut Koelnmesse dem High-Tech-Material Carbon zu. dpa

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