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Wirtschaft: Job weg wegen einer Krankheit?

Offenbar aus Sorge um den Job sind Arbeitnehmer sehr viel zurückhaltender geworden, sich krank zu melden: der Krankenstand in den Unternehmen ist auf ein Rekordtief gesunken. Tatsächlich kann der Chef einem Angestellten wegen Krankheit kündigen.

Offenbar aus Sorge um den Job sind Arbeitnehmer sehr viel zurückhaltender geworden, sich krank zu melden: der Krankenstand in den Unternehmen ist auf ein Rekordtief gesunken. Tatsächlich kann der Chef einem Angestellten wegen Krankheit kündigen. Allerdings nur dann, wenn ein Arbeitnehmer regelmäßig erkrankt, der Betriebsablauf dadurch gestört und eine „ungünstige Gesundheitsprognose“ gestellt wird, so das Gesetz. Wen aber in der kalten Jahreszeit eine Grippe erwischt, muss nichts befürchten – wenn er die Regeln beachtet.

Wann ist ein ärztliches Attest notwendig?

Eine ArbeitsunfähigkeitsBescheinigung (AUB) ist notwendig, wenn die Krankheit länger als drei Kalendertage dauert. Die AUB muss am vierten Tag vorliegen. Dabei kommt es auf die Kalendertage an, nicht auf die Arbeitstage. Über die Erkrankung selbst müssen keine Angaben gemacht werden.

Darf der Arbeitgeber die Erkrankung überprüfen?

Ja, er darf Mitarbeiter dafür zu Hause besuchen, er kann auch einen Detektiv anheuern. Üblicher ist, dass die Krankenkasse eingeschaltet wird, die dann eine Untersuchung über den „Medizinischen Dienst“ einschaltet. Erkenntnisse über die Krankheit dürfen aber weder Krankenkasse noch Medizinischer Dienst weiterleiten.

Wie lange gibt es Lohnfortzahlung?

Bis zu sechs Wochen wegen einer Krankheit. Dieser Anspruch erneuert sich, wenn der Arbeitnehmer mindestens sechs Monate nicht infolge derselben Krankheit arbeitsunfähig war.

Was droht bei einer vorgetäuschten Krankheit?

Wer sich krankschreiben lässt, aber putzmunter ist, muss mit fristloser Kündigung rechnen. Eine Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung reicht dann nicht aus, das gestörte Vertrauensverhältnis zu reparieren. mva/kon

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