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Wirtschaft: Jürgen Schrempp ist Daimler-Chrysler

Von Alfons Frese Alle Macht dem König. Seit 1997, als MercedesChef Helmut Werner Daimler-Benz verließ, ist Jürgen Schrempp im Konzern ziemlich unumstritten.

Von Alfons Frese

Alle Macht dem König. Seit 1997, als MercedesChef Helmut Werner Daimler-Benz verließ, ist Jürgen Schrempp im Konzern ziemlich unumstritten. Seit Mittwoch, als der Aufsichtsrat Schrempps Vertrag überraschend um drei Jahre verlängerte, ist der 59-Jährige Alleinherrscher im globalen Unternehmen. Bis 2008 hat der gelernte Kfz-Mechaniker nun Zeit, sein Versprechen einzulösen und aus der Welt AG auch die profitabelste Firma der Welt zu machen. Darin hindern kann ihn keiner. Der Aufsichtsrat hat Schrempp für die kommenden Jahre Vorstandsmitglieder an die Seite gestellt, die alle bei ihm zur Schule gegangen sind. Mit Finanzchef Manfred Gentz ist der Letzte, der sich einen eigenen Kopf und Konflikte mit Schrempp leisten konnte, bald weg.

Für seine letzten Jahre an der Spitze des Konzerns hat sich Schrempp mit Vertrauten umgeben. Dass der Aufsichtsrat da mitspielt, ist nur zu erklären mit der Männerfreundschaft zwischen Schrempp und dem Aufsichtsratschef Hilmar Kopper. Der ehemalige Vorstandssprecher der Deutschen Bank setzt bei Daimler-Chrysler alles auf eine Karte – auf Schrempp. Ein bisschen erinnert das an Volkswagen vor gut zehn Jahren. Der Imperator von Wolfsburg hieß damals Ferdinand Piëch. Der Aufsichtsrat bestellte die von Piëch gewünschten Vorstände und ließ ihm freie Hand. Bei Volkswagen ging die Rechnung erst einmal auf: Vor zwei Jahren verschaffte sich Piëch mit einem Rekordgewinn einen glänzenden Abgang. Aber sein Nachfolger muss seitdem kleinere Brötchen backen und die Folgen von Piëchs Modellpolitik ausbaden. Jürgen Schrempp verabschiedet sich in vier Jahren auch mit einem tollen Ergebnis – bestimmt.

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