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Wirtschaft: Jugendarbeitslosigkeit auf der Tagesordnung

BERLIN (sik).Zur ersten Runde eines möglichen regionalen Beschäftigungspaktes sind am Montag Spitzenvertreter der Berliner Wirtschaftsverbände, der Gewerkschaften und des Senats zusammengekommen.

BERLIN (sik).Zur ersten Runde eines möglichen regionalen Beschäftigungspaktes sind am Montag Spitzenvertreter der Berliner Wirtschaftsverbände, der Gewerkschaften und des Senats zusammengekommen.Im Mittelpunkt des Treffens standen die Themen Ausbildungsplätze und Jugendarbeitslosgkeit, die Krankenhausplanung, das Vergaberecht und die Qualifizierung in Mangelberufen.Zu diesen Komplexen wurden Arbeitsgruppen verabredet.

Der Vorsitzende des DGB in Berlin und Brandenburg, Dieter Scholz, warnte nach der Runde vor zu großen Hoffnungen bei einem Bündnis für Arbeit.Aus gewerkschaftlicher Sicht sei diese erste Runde als "ein Sondierungsgespräch" zu bewerten."Wir sind in dieser Hinsicht gebrannte Kinder", sagte Scholz.1996 sei das Bündnis auf Bundesebene und für Ostdeutschland gescheitert, auch in Berlin.Man müsse mit Sorgfalt und Seriosität an die Probleme herangehen: "Es brennt an einigen Stellen in der Stadt."

Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen sagte, er erwarte "eine größtmögliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit bei allen Beteiligten".Als erstes Problemfeld nannte er die Bemühungen um Ausbildungsplätze in der Stadt.Der Abbau der Jugendarbeitslosigkeit sei eines der Kernziele.Rund 36 700 Schülabgänger werden in diesem Jahr eine Lehrstelle suchen."In allen Bereichen der Ausbildung werden Anstrengungen nötig sein", sagte Diepgen.Gemeinsam mit sämtlichen Beteiligten werde man "Klinken putzen" müssen, um vor allem in der betrieblichen Ausbildung Lehrstellen zu schaffen.Er verwies außerdem auf regionale, kiezbezogene Ausbildungsinitiativen sowie auf das Sofortprogramm der Bundesregierung.

Nicht zuletzt auf Druck der Gewerkschaftsvertreter stand auch das derzeit in der Stadt heiß umkämpfte Thema Krankenhausplanung und Gesundheitswesen mit ganz oben auf der Tagesordnung.Wie Diepgen sagte, bestand Einigkeit bei den Beteiligten für "die Notwendigkeit einer sozialverträglichen Lösung für die Beschäftigten".Von der Wirtschaft gebe es ein Bekenntnis zur Verantwortung in diesem Bereich.Diepgen betonte, daß betriebsbedingte Kündigungen im öffentlichen Bereich ausgeschlossen seien."Das Thema ist nur in einer großen Gemeinschaftsanstrengung zu schaffen", sagte der Regierende Bürgermeister.Der Präsident der Berliner Industrie- und Handelskammer, Werner Gegenbauer, sagte, daß es im Gesundsheitswesen der Solidarität aller bedürfe, wenn in einem hohen Maße auch Arbeitsplätze zur Disposition stünden.Man müsse neue Pespektiven im Dienstleistungsbereich schaffen.

Die Gesprächspartner einigten sich am Montag zudem darauf, daß Berlin, nachdem im Baubereich die Tariftreueerklärung höchstrichterlich untersagt wurde, jetzt sowohl auf Landes- wie auch auf Bundesebene in Sachen Vergaberecht einen Vorstoß unternehmen werde.Ein neuer Termin für die Weiterführung der Gespräche über einen Beschäftigungspakt steht noch nicht fest.

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