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Angesagt. Der Andrang bei der Langen Nacht der Start-ups überstieg die Kapazitäten.

© Franziska Klauke

Junge Unternehmen: Erste Lange Nacht der Start-ups in Berlin

Parties und Blumen für die Jobs von morgen: Mehr als 1000 Besucher feierten die erste Lange Nacht der Start-ups in Berlin.

„Cloud! Sie wissen doch, was eine Cloud ist?“ Ein Mädchen, das Flyer verteilt, sieht ein paar perplex aussehende Besucher ungläubig an. Der Laie kann leicht abgehängt werden, bei so viel Innovation. Auf der Langen Nacht der Start-ups stellten sich am Samstagabend über 70 Jungunternehmen vor. Sie heißen Beatguide, Frestyl oder Orderbird und kommen aus den fünf Bereichen E-Commerce, Kommunikation, Musik, Spiele und „Founded by Women“ – das Gründerinnenspezial. Mehr als tausend potenzielle Investoren, Gründer und Neugierige besuchten zwischen 17 Uhr und ein Uhr nachts die Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom in Mitte.

„Man kann ja schon mal in die Zukunft schauen“, sagt Michael Sasse (29), der extra aus Erfurt angereist ist. Er arbeitet in der Automobilbranche. „Aber das heißt ja nicht, dass das so bleibt“, sagt er grinsend. „Hier werden die Unternehmen gegründet für die Jobs von morgen“, meldet Moderatorin Christine von Stürmer im pinkfarbenen Kleid von der Bühne. Sie führt durch das Bühnenprogramm mit Musik, Diskussionsrunde und Preisverleihung.

Nicht alle Start-ups sind Internet-Unternehmen

Die drei Finalisten des Wettbewerbs spiegeln die Vielfalt der Szene bestens wider. Das Unternehmen Heyduda stellt iPad-taugliche Lernspiele für Kinder her. Codeatelier schafft mit Homee ein Werkzeug, mit dem man aus der Ferne Fernseher bedienen, Lichter dimmen und die Spülmaschine anstellen kann. Mit Movinary lassen sich aus digitalen Fotos Videos machen. Die Vielzahl der Start-ups ist im digitalen Bereich zu Hause. Eventbrite, Partyneighbour und Frestyl wollen schneller und effizienter die besten Parties und die beste Musik finden. Pressekompass ist ein Online-Angebot, das Orientierung in der Flut von Informationen und Nachrichten geben soll.

Katrin Schübel und Susanne Feldbauer von Etagen-Erika wirken zwischen ihren Blumenkästen wie aus einer anderen Welt. Sie liefern Zierpflanzen und Kräutersets auf Bestellung direkt nach Hause. „Für uns ist es super interessant, weil es eine Publikumsmesse ist. Manche geben uns gute Tipps. Vorhin kam ein Architekt und hatte eine Idee, wie man die Blumen ohne Balkon in die Fenster hängen kann“, sagt Katrin Schübel.

200 Leute müssen draußen bleiben

Gegen 20 Uhr gibt es einen Einlassstopp. Etwa 200 Leute stehen vor der Tür, zum Teil haben sie bereits Karten aus dem Vorverkauf. 1200 sollen verkauft worden sein, aber es dürfen nur tausend Besucher zurzeit ins Gebäude. „Wir haben bezahlt, und jetzt warten wir hier seit einer halben Stunde“, schimpfen Kerstin und Roland Möhrke aus Berlin.

Nicht alles funktioniert. Auf der Bühne gibt es hin und wieder technische Probleme, ein Video kann nicht abgespielt werden, und bei der Vorstellung einer Musik-App bleibt zunächst der Sound aus. Aber die erste Lange Nacht der Startups ist schließlich die erste und damit in gewissem Sinne auch ein Start-up.

Franziska Klauke

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