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Wirtschaft: Kalt erwischt von der US-Krise

Charlottenburger Schüler siegen beim Planspiel Börse – das zahlt sich aus

Berlin - Jérome Kerviel? „Ein Irrer!“ Simon Peschlows Urteil über den französischen Aktienhändler, der jüngst fünf Milliarden Euro an der Börse verspielte, ist gnadenlos. Für einen Börsenexperten sieht der 20-Jährige zwar noch etwas jung aus, doch das täuscht. Zusammen mit seinen Schulfreunden vom Charlottenburger Oberstufenzentrum, Matti Fischer (18) und René Rößler, beide 18 Jahre alt, belegte er Ende 2007 in Berlin den ersten Platz beim Planspiel Börse.

Am Mittwoch gab es für die 15 besten Teams der Stadt im Zeiss Großplanetarium in Prenzlauer Berg die Preise – Simon, Matti und René bekamen 400 Euro. Bundesweit reichte es für ihr „Oko Team – olé“ für Platz 38. Die Sparkassen veranstalten diesen Wettbewerb jährlich, um Schülern das Aktiengeschäft nahe zu bringen. Mit fiktivem Geld spekulieren die Teilnehmer dann an der echten Börse.

Hätte das Sieger-Team beim Börsenspiel statt mit fiktivem Geld mit echtem spekuliert, wäre sein Gewinn deutlich höher ausgefallen. Aus dem Grundkapital von 50 00 Euro machten die drei Jungen in rund zehn Wochen 58381,01. „Zwischenzeitlich hatten wir sogar über 61000 Euro“, sagt Matti Fischer. „Dann hat uns allerdings die US-Immobilienkrise erwischt.“ Auch die Telekom enttäuschte. „Wir dachten, mit dem iPhone käme der große Gewinn, aber da haben wir uns ordentlich verspekuliert.“ Was lernt man daraus? „Ohne Risiko erreicht man an der Börse nichts“, sagt Simon Peschlow. „Aber in Maßen. Sonst ist am Ende alles weg – wie bei Jérome Kerviel.“

Das Planspiel Börse fand 2007 zum 25. Mal statt. Aus Berlin hatten sich 534 Teams beteiligt. mho

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