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Wirtschaft: Kampf gegen Windmühlen

Wer denkt da nicht an Cervantes? Wie Don Quijote und Sancho Pansa kämpfen PreußenElektra und die Veag gegen Windmühlen.

Wer denkt da nicht an Cervantes? Wie Don Quijote und Sancho Pansa kämpfen PreußenElektra und die Veag gegen Windmühlen.Zwar trägt Windkraft mit kaum einem Prozent zur deutschen Stromproduktion bei.Doch der Energiezwerg nimmt für die deutschen Stromkonzerne die Gestalt von drohenden Riesen an.Die Chancen stehen gut, daß die Prozesse in Karlsruhe und Luxemburg erfolgreicher ausgehen, als die berühmte Lanzenattacke in der Mancha.

Denn es ist durchaus nicht einzusehen, warum die Subventionslast für Windkraftanlagen - so gering sie auch sein mag - allein bei den Stromkonzernen liegen soll.Wenn die Markteinführung von regenerativen Energieen ein politisches und gesamtgesellschaftliches Ziel ist, kann nicht einseitig eine bestimmte Gruppe durch eine verkappte Sondersteuer belastet werden.Schon der Kohlepfennig wurde aus diesem Grund zu Recht als verfassungswidrig eingestuft.Auch jetzt steht nicht die Förderung der Windkraft an sich auf dem Prüfstand, sondern nur die Art der Finanzierung.

Daß die Windkraft eines Anschubes zur Markteinführung bedarf, steht außer Zweifel.Herkömmliche Energieformen - man denke nur an die Forschungsmilliarden und die steuerfreien Rückstellungen für die Kernkraft - wurden mit gewaltigen Summen subventioniert.Es wäre unfair, ausgerechnet einer regenerativen Energieform vom Start weg jene Wettbewerbsfähigkeit abzuverlangen, die andere erst nach jahrzehntelangen Anlaufzeiten unter Beweis stellen mußten.Zudem wird die Einführung von Solar- und Windenergie von den meisten Industriestaaten als eine zukunftsträchtige Innovation gefördert.Daß sich "grüner Strom" rechnen kann, zeigt das Beispiel Dänemark: Sieben Prozent des landesweiten Energieverbrauchs kommt aus der Windkraft.Die Industriestrompreise Dänemarks gehören zu den niedrigsten Europas.

DANIEL WETZEL

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