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Ausbildung: Arbeitsplatz Cockpit

Piloten haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Für die Ausbildung müssen künftige Flugzeugführer allerdings kräftig in die Tasche greifen.

Piloten sind derzeit gefragt wie nie zuvor – eine passende Ausbildung zu finden ist oft aber nicht leicht. „Der klassische Weg geht entweder über eine Flugschule oder über eine Ausbildung bei einer Fluggesellschaft“, sagt Holger Bausch, Luftfahrtexperte der Bundesagentur für Arbeit in Frankfurt. Eine Ausbildung koste zwischen 40 000 und 75 000 Euro – hinterher müssten Piloten daher oft hohe Schulden abbezahlen. Angesichts des wachsenden Bedarfs an Piloten hätten Auszubildende derzeit aber relativ gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Nach einem Bericht der in Hamburg erscheinenden Zeitschrift „Aero International“ waren Piloten noch nie in der Geschichte der Luftfahrt so gefragt wie momentan. Demnach werden jedes Jahr weltweit rund 17 000 neue Flugzeugführer gesucht. Allein die Lufthansa benötige jährlich rund 430 neue Piloten – ihre Töchter Lufthansa Cargo, CityLine und Germanwings nicht mitgerechnet.

Wer einen Ausbildungsplatz bei einer Fluglinie bekommt, kann sich glücklich schätzen: Hier müssten Piloten die Kosten meist erst nach dem Berufseinstieg in monatlichen Raten zurückzahlen, erklärt Niels Stüben von der Vereinigung Cockpit, dem Berufsverband der deutschen Piloten in Neu-Isenburg (Hessen). Zudem seien die Chancen auf einen Arbeitsplatz oft besser. Neben der Lufthansa bietet unter anderem auch Air Berlin in Deutschland eine Ausbildung an. Die Kosten liegen zwischen rund 41 000 Euro bei der Lufthansa und 60 000 Euro bei Air Berlin. Lufthansa finanziert die Ausbildung auch vor, auch Air Berlin bietet Finanzierungskonzepte an. Nach der Schulung wird der Darlehensbetrag in jährlichen Raten zurückgezahlt. Das Jahresgehalt eines ausgebildeten Lufthansa-Piloten beträgt dabei in den ersten Berufsjahren rund 56 000 Euro brutto.

Die 18- bis 24-monatige Ausbildung an einer anerkannten ATPL-Flugschule (Airline Transport Pilot Licence) müssten Pilotenschüler selbst finanzieren, erklärt Stüben. Außerdem seien hierbei zusätzlich zu den Ausbildungskosten noch bis zu 25 000 Euro für den Erwerb der sogenannten Musterberechtigung zu zahlen. Inzwischen bieten auch Hochschulen gemeinsam mit Flugschulen Ausbildungen an, die den Pilotenschein mit einem technischen Studium verbinden. Diese Zusatzqualifikation soll Absolventen auch für Posten im Flugmanagement qualifizieren, erläutert Stüben. Allerdings sei diese Variante wegen der längeren Ausbildungszeit derzeit nicht zu empfehlen. „Wer jetzt den Boom ausnutzen will, sollte den schnellsten Weg wählen.“ Zwei Dinge müssen angehende Piloten vor der Ausbildung in jedem Fall absolvieren: eine medizinische Untersuchung auf Flugtauglichkeit und einen Eignungstest, bei dem neben der psychischen Belastbarkeit auch das räumliche Vorstellungsvermögen geprüft wird. dpa

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