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Weiterbildung: Prämien ab 2008

Das Kabinett stimmt den Plänen von Bildungsminister Annette Schavan (CDU) zum Bildungssparen zu. Für die dreijährige Anlaufphase stehen 45 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Bundeskabinett stimmte am vergangenen Mittwoch dem von Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) im Januar vorgestellten Konzept zum „Weiterbildungssparen“ zu. Demnach fördert der Bund die Weiterbildung von Beschäftigten mit niedrigen und mittleren Einkommen künftig mit Prämien sowie Spar- und Darlehensprogrammen.

Geringverdiener mit einem Jahreseinkommen bis 17.900 Euro (Ledige) beziehungsweise 35.800 Euro (Verheiratete) sollen pro Jahr maximal 154 Euro als Zuschuss zu den Kursgebühren erhalten, sofern sie die gleiche Summe noch einmal aus eigenen Mitteln aufbringen. Geplant sind außerdem zinsgünstige Weiterbildungs-Darlehen sowie die vorzeitige Nutzung von Ansparguthaben aus vermögenswirksamen Leistungen. Das Programm soll im Sommer 2008 starten. Für die dreijährige Anlaufphase stehen 45 Millionen Euro zur Verfügung.

Ulrich Thöne, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), kritisierte die Pläne als unzureichend. Die tatsächlich Bedürftigen erreiche man so nicht. Die Grünen sprachen von einem „Tropfen auf den heißen Stein“. Das Programm sei „gut gemeint, aber nicht ausreichend“. Man brauche eine umfassende Strategie zur Weiterbildung, so die bildungspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion Priska Hinz. Dazu gehöre unter anderem eine intensive Weiterbildungsberatung, die auch und gerade die Betriebe unterstütze. Für Geringverdiener forderte Hinz einen noch stärkeren Anreiz zum Weiterbildungssparen: Bei einem Mindesteinsatz von fünf Euro sollten sie eine im Verhältnis zum eigenen Beitrag deutlich höhere Prämie von bis zu 120 Euro bekommen.

Verhalten äußerte sich auch der Koalitionspartner SPD über das Schavan-Programm. Angesichts des drohenden Fachkräftemangels könne es nur der Anfang einer umfassenden Weiterbildungsreform sein. Die Vorsitzende des Bundestagsbildungsausschusses Ulla Burchardt betonte, dass der Koalitionsvertrag mit dem Bildungssparen noch nicht erfüllt sei.

Am vergangenen Freitag hatte der erste Deutsche Weiterbildungstag unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler mit Aktionen in rund 800 deutschen Städten und Gemeinden auf die Bedeutung lebenslangen Lernens aufmerksam gemacht. Silke Zorn (mit dpa)

Silke Zorn (mit dpa)

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