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Jobs & Karriere: Zum Ziel finden: Lehrgänge zur Berufsvorbereitung In einem Jahr kann man Schulabschlüsse nachholen und verschiedene Arbeitsbereiche kennenlernen

Wie kommt man von der Schule in den Beruf, wenn man keine Lehrstelle findet oder noch nicht „reif“ ist für eine Ausbildung? Die Auswahl an Bildungs- und Qualifizierungsangeboten in Berlin ist groß – und schwer überschaubar.

Wie kommt man von der Schule in den Beruf, wenn man keine Lehrstelle findet oder noch nicht „reif“ ist für eine Ausbildung? Die Auswahl an Bildungs- und Qualifizierungsangeboten in Berlin ist groß – und schwer überschaubar. Eine zentrale Vergabestelle gibt es nicht. Selbst aktiv werden, lautet also die Devise.

Wer keinen oder nur einen einfachen Hauptschulabschluss mitbringt, hat auf dem Ausbildungsmarkt schlechte Chancen. Hier können vor allem die Arbeitsagentur oder ein Schullaufbahnberater an einem Oberstufenzentrum weiterhelfen. Diese bieten zum Beispiel einjährige berufsqualifizierende Lehrgänge (BQL) an. „Bevor man sich am Oberstufenzentrum oder der berufsbildenden Schule anmeldet, muss man sich jedoch schon für ein bestimmtes Berufsfeld entschieden haben“, sagt Ralf Jahnke, Schullaufbahnberater an der August- Sander-Schule in Berlin-Friedrichshain. Das können zum Beispiel Wirtschaft und Verwaltung, Recht, Metalltechnik, Hauswirtschaft, IT oder ein sozialer Beruf sein. Der Lehrgang vermittelt dann Grundwissen in diesem Bereich, verbessert die Allgemeinbildung – und gibt den Teilnehmer die Möglichkeit, parallel dazu den Hauptschulabschluss nachzuholen.

Wissen Jugendliche noch gar nicht, welche Branche sie interessiert, sollten sie sich bei der Arbeitsagentur nach einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme erkundigen. „Die Teilnehmer im Berufsvorbereitungsjahr können sich in unterschiedlichen Berufsfeldern erproben, sammeln Praxiserfahrung und können den Hauptschulabschluss nachholen“, sagt Erik Benkendorf, Pressesprecher der Berliner Arbeitsagentur. Monatlich bekommen sie dafür immerhin 240 Euro.

Als Türoffner soll die so genannte Einstiegsqualifizierung dienen: Wer schon weiß, in welche Branche er will, ausbildungssuchend gemeldet ist, aber sich noch nicht richtig fit für den Job fühlt, kann mit diesem Programm über sechs bis zwölf Monate Erfahrungen in einem Betrieb sammeln und nebenher zur Schule gehen. Am Schluss erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat der Industrie- und Handelskammer (IHK). Falls das Unternehmen sie anschließend in ein normales Ausbildungsverhältnis übernimmt, kann die Einstiegsqualifizierung sogar auf die Ausbildungszeit angerechnet werden.

Daneben schneidern auch Jobcenter und Jugendämter individuelle Angebote auf Jugendliche zu, die besonderen Förderbedarf haben. Mit „Ausbildung in Sicht“ gibt es zum Beispiel ein Programm, das sich an Jugendliche mit Migrationshintergrund richtet. Vom Jobcenter vermittelt, können sich die jungen Leute in mehreren Berufsfeldern erproben, Praktika machen und Haupt- oder Realschulabschluss nachholen. Dabei werden sie von Sozialpädagogen begleitet und bekommen bei Bedarf Sprachunterricht.

Für junge Leute, die bereits einen erweiterten Hauptschulabschluss haben, gibt es mit der einjährigen Berufsfachschule die Möglichkeit, neben der Grundbildung in einem bestimmten Berufsbereich auch den Realschulabschluss zu erlangen. „Bevor man sich zu diesem Schritt entschließt, sollte man aber auf jeden Fall den Weg in die Arbeitsagentur auf sich nehmen“, rät Erik Benkendorf. Denn: „In diesem Jahr stehen die Chancen gut, mit einer Berufsberatung doch noch eine Stelle zu finden.“

Mehr im Internet:

www.arbeitsagentur.de

www.oberstufenzentrum.de

www.ausbildung-in-sicht.de

Anne Meyer

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