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Wirtschaft: Kartellamt stellt Lufthansa zur Rede

BERLIN (hej/AP).Das Bundeskartellamt hat das Verfahren gegen die Lufthansa wegen des Vielfliegerprogramms "Miles & More" wieder aufgenommen.

BERLIN (hej/AP).Das Bundeskartellamt hat das Verfahren gegen die Lufthansa wegen des Vielfliegerprogramms "Miles & More" wieder aufgenommen.Das bestätigte der Sprecher der Wettbewerbsbehörde, Markus Lange, am Montag in Berlin.Die Wettbewerbshüter müssen nun klären, ob die Kranich-Linie die Auflagen erfüllt hat, unter denen das Verfahren im Herbst vergangenen Jahres ruhen gelassen wurde.Knackpunkt des Vielfliegerprogramms der Lufthansa ist die Praxis, nach der Geschäftsreisende die Bonusmeilen auf ihrem persönlichen Konto gutgeschrieben bekommen.Darüber hatte sich im vergangenen Jahr Konkurrent Eurowings beschwert.

Die Lufthansa hatte seinerzeit zugesagt, "Miles & More" auf bestimmten Strecken für Konkurrenten ohne Vielfliegerprogramm zu öffnen.Über die Modalitäten konnte nach Angaben von Lufthansa-Sprecherin Karin Weber mit dem Regionalflieger Eurowings aber keine Einigung erzielt werden.Dabei geht es um die Anonymität der Daten: Eurowings möchte dem großen Konkurrenten möglichst wenig Informationen liefern, damit die Lufthansa nicht gezielt Kunden abwerben kann.

Der Vorschlag der Lufthansa liefe Eurowings-Sprecherin Susanne Schmid zufolge aber auf den "gläsernen Kunden" heraus.Lufthansa-Sprecherin Weber versicherte dagegen, der notwendige Datenfluß sei "auf ein Minimum reduziert".Außerdem habe man Firmenkunden Möglichkeiten aufgezeigt, wie man über eine "personenbezogene Firmenkarte" sicherstellen könne, daß die Bonusmeilen dem Unternehmen gutgeschrieben werden.

Hintergrund des Verfahrens ist der Vorwurf, die Lufthansa mißbrauche ihre marktbeherrschende Stellung auf bestimmten Strecken.Um dem zu begegnen, hätte die Kranich-Linie zwei Möglichkeiten: Entweder sie schreibt bei Geschäftsreisen erflogene Bonus-Meilen künftig ausschließlich Firmenkonten zu.Oder sie öffnet ihr "Miles &More"-Programm Wettbewerbern so, daß diese nicht um ihren Kundenstamm fürchten müssen.Als dritte Alternative bliebe die Einschränkung des Bonus-Programms auf Flugstrecken, auf denen die Lufthansa marktbeherrschend ist.Mit einer Entscheidung der Wettbewerbsbehörde wird nicht vor Herbst gerechnet.

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