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Wirtschaft: Kaum noch Kapital für die aufstrebenden Märkte

WASHINGTON (lte/HB).Der private Kapitalfluß in die aufstrebenden Volkswirtschaften, die sogenannten Emerging Markets, ist nach Ansicht der Kapitalmarktexperten des Internationalen Währungsfonds (IWF) inzwischen fast zum Erliegen gekommen.

WASHINGTON (lte/HB).Der private Kapitalfluß in die aufstrebenden Volkswirtschaften, die sogenannten Emerging Markets, ist nach Ansicht der Kapitalmarktexperten des Internationalen Währungsfonds (IWF) inzwischen fast zum Erliegen gekommen.Bei der Vorlage des Kapitalmarktberichts erklärte Charles Adams, einer der Autoren der Studie, daß die Bruttozuflüsse im August weltweit nur noch 2,5 Mrd.Dollar ausmachten, verglichen mit noch 17,3 Mrd.Dollar im Monat zuvor.

Die Länder Südostasiens - also Thailand, Malaysia, Südkorea, Indonesien und die Philippinen - wurden durch den Rückgang der Kapitalzuflüsse besonders hart getroffen.Sie erlebten 1997 einen Rückgang der Zuflüsse um fast 100 Mrd.Dollar.Im wesentlichen handelte es sich dabei um nicht prolongierte oder abgezogene Bankkredite.

Bemerkenswert war die Stabilität der Direktinvestitionen.Sie nahmen im Krisenjahr 1997 noch kräftig auf 138,2 (Vorjahr 114,9) Mrd.Dollar zu.Dank der in solchen Regionen wie Lateinamerika kräftig weiter fließenden Direktinvestitionen kam es bei den gesamten Kapitalzuflüssen in die aufstrebenden Volkswirtschaften nicht zu einem Absturz.Trotz des Klimasturzes an den Finanzmärkten flossen immer noch netto 173,7 Mrd.Dollar in die aufstrebenden Regionen, was allerdings wesentlich unter dem Rekordniveau von 240,8 Mrd.Dollar im davorliegenden Jahr lag.

Von den in die Emerging Markets gehenden Nettokapitalzuflüssen von 203 Mrd.Dollar, so schätzt der IWF, wurden 52 Mrd.Dollar, also 26 Prozent, zur Aufstockung der Währungsreserven genutzt.Der Rest wurde zur Finanzierung der Leistungsbilanzdefizite verwendet.Dabei standen den erheblichen Währungsverlusten der Tigerstaaten (34 Mrd.Dollar) erhebliche Währungsaufstockungen Chinas (36 Mrd.Dollar), Hongkongs (12 Mrd.Dollar) und Indiens (4,5 Mrd.Dollar) gegenüber.Zum ersten Mal seit 1992 übertrafen dabei die Aufstockungen in Lateinamerika jene in Asien.

Die privaten Kapitalzuflüsse in die Länder Lateinamerikas - davon 39 Prozent Direktinvestitionen und 33 Prozent Portfolioinvestitionen - erreichten im zurückliegenden Jahr noch ein hohes Niveau.Um 62 Prozent explodierten geradezu die privaten Kapitalzuflüsse in die Transformationsländer auf 35 Mrd.Dollar.Mit 10,5 Mrd.Dollar führte Rußland die Liste der Transformationsländer an.

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