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Wirtschaft: Keine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt

Im Mai waren 4,8 Millionen Menschen ohne Job/Lage auf dem Lehrstellenmarkt bleibt angespannt

Berlin – Trotz der leichten Frühjahrsbelebung kommt der deutsche Arbeitsmarkt nicht in Schwung. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Mai habe allein saisonale Gründe, sagte der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA), FrankJürgen Weise. „Wir können weder konjunkturelle Impulse ausmachen, noch haben andere Effekte eine nennenswerte Rolle gespielt.“ Weise nannte es „irritierend“, dass der Abbau regulärer Jobs sich wieder beschleunigt hat. Nach ersten Hochrechnungen habe es im März etwa 302000 sozialversicherungspflichtige Jobs weniger als im Vorjahr gegeben, sagte der BA-Chef.

Bundesweit waren im Mai 4,8 Millionen Menschen arbeitslos, etwa 161000 weniger als im April. Die Arbeitslosenquote ging von zwölf auf 11,6 Prozent zurück. In Berlin suchten knapp 325000 Menschen einen Job (19,2 Prozent), das waren 7884 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit jedoch um 513000 Personen gestiegen. Zu einem großen Teil ist das auf statistische Effekte zurückzuführen. Durch HartzIV sind seit Jahresbeginn erstmals rund 360000 Personen als arbeitslos registriert, die vorher nicht in der Statistik auftauchten.

Die Vermittlung der Langzeitarbeitslosen kommt nach Angaben der BA in Gang. „Es bewegt sich etwas aus der Arbeitslosigkeit weg“, sagte Weise. Allein im Mai seien 70000 Arbeitslosengeld-II- Empfänger in eine reguläre Stelle und 40000 in einen Ein-Euro-Job vermittelt worden. In den ersten Monaten waren die Arbeitsgemeinschaften vor allem damit beschäftigt, die neue Leistung pünktlich auszuzahlen.

Noch vor der Neuwahl im Herbst will die Bundesregierung 30000 weitere Ein- Euro-Jobs für ältere Arbeitslose über 58 Jahre schaffen, um einen Übergang in die Rente zu ermöglichen. Die Arbeitsgemeinschaften zur Betreuung der Bezieher des ArbeitslosengeldesII bekämen ab 1.Juli vom Bund das nötige Geld zur Verfügung gestellt, kündigte Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) an. Die gemeinnützigen Zusatzjobs würden nicht auf sechs Monate befristet, sondern seien auf drei Jahre angelegt.

Die Lage auf dem Lehrstellenmarkt ist weiter angespannt. So seien von Oktober bis Mai für eine gleich bleibende Anzahl von Bewerbern (605400) zehn Prozent weniger Stellen (370000) gemeldet worden als im gleichen Vorjahreszeitraum, sagte BA-Vizechef Heinrich Alt. ce/dpa

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