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Kernenergie: Siemens vor dem Atom-Comeback

Der Siemens-Konzern will mithilfe Russlands in den "heißen Bereich" der Atomkraft zurückkehren.

München -  „Wir beabsichtigen, unser Engagement in Schritten auch in den nuklearen Kreislauf hinein auszuweiten“, sagte Siemens-Vorstand Wolfgang Dehen dem „Handelsblatt“. Siemens hatte zuletzt nur noch den konventionellen Teil wie Turbinen und die Steuerungstechnik für Kernkraftwerke geliefert. Ziel sei es nun, gemeinsam mit den russischen Partnern „eine international führende Rolle im Bereich der Kerntechnik zu erreichen“, sagte Dehen. Noch im März sei der Abschluss einer Absichtserklärung mit der russischen Rosatom zu erwarten, hieß es in Industriekreisen. Ende April dieses Jahres, wenn der Siemens-Aufsichtsrat tagt und die Quartalszahlen vorgelegt werden, können konkrete Vereinbarungen geschlossen werden.

Rosatom sei weltweit der einzige Anbieter, der den gesamten Zyklus der nuklearen Stromerzeugung abdecke, sagte Dehen, der im Siemens-Konzern den Sektor Energie leitet. Im „heißen Teil“ der Kernenergie sei Rosatom in der Spitze, und das Unternehmen baue auch nach Einschätzung unabhängiger Gutachter „sehr zuverlässige Kernkraftwerke“. Da Siemens in der betrieblichen Leittechnik und beim konventionellen Teil vorne mit dabei sei, ergänze man sich perfekt.

„Die Kernenergie steht weltweit vor einer Renaissance, nicht nur in Russland“, sagte Dehen. Der nahezu CO2-freien Technik komme beim Klimaschutz, aber auch in Sachen Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit eine wachsende Bedeutung zu. Bis 2030 seien weltweit 400 Kernkraftwerke mit einem Investitionsvolumen von einer Billion Euro geplant. An diesem Markt wolle Siemens partizipieren. ax (HB)

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