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Wirtschaft: Kletterscheibe mit Gründerpreis ausgezeichnet

BERLIN (olm).Eine Idee mit Pfiff sollte es sein, die den hohen Anforderungen der Preisrichter entsprach.

BERLIN (olm).Eine Idee mit Pfiff sollte es sein, die den hohen Anforderungen der Preisrichter entsprach.Auf der Suche nach originellen Existenzgründern stießen Jens Unruh von der Fachhochschule Brandenburg und Holger Schwabe als Vertreter der Deutschen Ausgleichsbank auf einen Erfinder, der neue Produkte gleich im Dutzend produziert.Dieter Lazic ist gelernter Schlosser, studierter Historiker, Sportwissenschaftler und Mitarbeiter der Uni Potsdam.Am Montag nahm er in Brandenburg (Havel) 5000 DM für ein kreisförmiges Gerät entgegen, das sich im Durchmesser von 2,80 Metern über zwei Achsen in jede Richtung bewegen läßt und auf kleinster Fläche der Phantasie von Bergsteigern neue Horizonte erschließt.

Lazics Kraxelmaschine ist eine Kletterscheibe, die über acht unterschiedliche Programme vom einfachen Fitness-Training bis hin zur schwierigsten Griffkombination in der Bergwand reicht.Das Patent wurde bereits erteilt, ein erster Härtetest auf Fachmessen bestanden und 33 potentielle Käufer in die Startliste aufgenommen.Bis zur eigentlichen Gründung ihrer Potsdamer Firma Inno Trans GmbH lassen sich Lazic und sein Geschäftspartner Andreas Bohlen allerdings noch sechs Wochen Zeit.Wichtiger bleibt für die beiden Wissenschaftler die Gewißheit, mit dem Firmenchef der Strasburg-Metall-Bau GmbH in Calbe einen Unternehmer gefunden zu haben, der bei einem Investitionsvolumen von bisher rund 90 000 DM das Projekt finanzierte.Geplant ist, der Strasburg-Metall auch künftig die Produktion zu überlassen und die Entwicklung und den Vertrieb durch die Inno Trend GmbH sicherzustellen.Im Anschluß an die Kletterscheibe, die bei einem Preis von zirka 30 000 DM geschäftlichen Erfolg verspricht, stecken bereits Pläne für ein behindertengerechtes Sportgerät in der Pipeline.

An Ideen mangelt es Lazic nicht.Seine Patente reichen vom praktischen Rucksacktragesystem bis hin zum neuen Laufschlitten für Kernspintomographen.Einzige Sorge des Existenzgründers ist es, daß dem Wissenschaftler Lazic der erfolgreiche Unternehmer im Wege stehen könnte.Mit der Durchführung des laufenden Geschäfts möchte er deshalb auf Dauer andere betrauen.

Auch für Jens Unruh, Leiter der Technologietransferstelle an der Fachhochschule Brandenburg steht fest, daß es mehr Brücken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft geben muß.Nicht zuletzt sollte der Gründerpreis hier ein Zeichen setzen.Allerdings fanden sich unter den Teilnehmern des Wettbewerbs auch zahlreiche Interessenten, die für eine Geschäftsidee außerhalb der Hochschulen ins Rennen gingen.Noch ist die Entscheidung darüber, ob das Brandenburger Gründermodell "Ideen mit Pfiff" fortgesetzt werden soll, nicht gefallen.

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