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Wirtschaft: Konjunktur: Euro-Minister sorgen sich um das Wachstum in Europa

Die Finanzminister der Euro-Zone sind mehr und mehr über die wachsenden Konjunkturrisiken beunruhigt. Die Wachstumsschwäche in den USA habe größere Folgen auf die europäische Wirtschaft als man ursprünglich befürchtet hatte, räumte am Dienstag in Luxemburg der belgische Finanzminister Didier Reynders ein, der in der Euro-Gruppe derzeit den Vorsitz führt.

Die Finanzminister der Euro-Zone sind mehr und mehr über die wachsenden Konjunkturrisiken beunruhigt. Die Wachstumsschwäche in den USA habe größere Folgen auf die europäische Wirtschaft als man ursprünglich befürchtet hatte, räumte am Dienstag in Luxemburg der belgische Finanzminister Didier Reynders ein, der in der Euro-Gruppe derzeit den Vorsitz führt. Sorgen macht den Europäern vor allem, dass "die US-Wirtschaft offensichtlich noch nicht am Ende ihrer Talfahrt angekommen ist", wie EU-Finanzkommissar Solbes im Anschluss an die Sitzung der Euro-Gruppe sagte. Auch in Berlin fürchtet man offenbar die zunehmende Schwäche der US-Wirtschaft, von der keine Wachstumsimpulse mehr auf die deutsche Exportwirtschaft ausgehen. "Wir sehen Risiken durch die Verlangsamung des Wachstums", gab Staatssekretär Caio Koch-Weser in Luxemburg zu. Dennoch sehen sich weder die EU-Kommission noch die EU-Finanzminister dazu veranlasst, ihre Wachstumserwartungen weiter nach unten zu korrigieren oder gar die strikte Stabilitätspolitik zu lockern. Kommissar Solbes, der auf die nach wie vor stabilen Wirtschaftsdaten in der Eurozone hinwies, hält an der Frühjahrsprognose der EU-Kommission fest. Alle Euro-Finanzminister unterstrichen erneut, dass sie strikt einer stabilitätsorientieren Wirtschafts- und Finanzpolitik verpflichtet bleiben.

Dabei komme dem Dialog der Finanzminister mit der Europäischen Zentralbank (EZB) große Bedeutung zu, erklärte der Belgier Didier Reynders. Er plädiere schon seit langem für eine Verstärkung des Dialogs zwischen Politik und Zentralbank. Reynders ließ am Dienstag in diesem Zusamenhang seine Verärgerung über den Präsidenten der EZB, Wim Duisenberg, erkennen, der sich in Luxemburg durch den Vizepräsidenten Christian Noyer vertreten ließ. "Einige von uns hätten es lieber, wenn Wim Duisenberg öfter selbst zu den Treffen kommen würde."

Die Finanzminister der Eurogruppe vermieden Forderungen nach einer Intervention der EZB zu Gunsten des Euro. Reynders sagte nur, Interventionen seien ein Instrument, das zur Verfügung stehe. Sein neues Sechs-Monats-Tief von 0,8420 Dollar hatte der Euro im Handel in Tokio verzeichnet. Bis zum frühen Nachmittag erholte sich die Gemeinschaftswährung im europäischen Geschäft wieder auf Kurse um 0,8470 Dollar, ohne dass Händler daraus eine Trend ableiten wollten. Im Referenzkursverfahren Öffentlicher Banken wurde der Euro mit 0,8444 Dollar festgestellt, nach 0,8533 Dollar am Freitag. Die US-Währung kostete damit 2,3162 (2,2921) Mark.

tog

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