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Konjunktur: Wirtschaftskrise bremst Chinas Wachstum

Chinas Wirtschaft schwächelt. Im letzten Vierteljahr sank das Wachstum auf unter sieben Prozent - für chinesische Verhältnisse kommt das fast einer Rezession gleich. Die großen Exportnationen bekommen das schon zu spüren.

Chinas Wachstum leidet stärker als erwartet unter der globalen Wirtschaftskrise. In einer dramatischen Wende gegenüber 2007, als die chinesische Wirtschaft um 13 Prozent zulegte, ist das Wachstum im letzten Quartal vergangenen Jahres auf 6,8 Prozent zurückgegangen. Im Gesamtjahr wurden aber noch neun Prozent erreicht, wie das nationale Statistikamt am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Peking mitteilte.

Das Wachstum in China ist damit auf den niedrigsten Stand seit 2001 gerutscht. Erstmals seit 2003 ist der Anstieg auch nicht mehr zweistellig. Experten rechnen in diesem Jahr nur noch mit einem Wachstum in China zwischen fünf und 7,5 Prozent. "Die internationale Finanzkrise verschärft sich und breitet sich aus, während die negativen Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft anhalten", sagte Statistikchef Ma Jiantang.

Die deutlich schwächere Konjunktur in der drittgrößten Volkswirtschaft der Erde dämpft die Hoffnungen, dass zumindest China angesichts der Krise in den USA, Europa und Japan der Weltwirtschaft noch auf die Sprünge helfen kann. Der fallende Bedarf der chinesischen Wirtschaft für Teile und Materialien trifft bereits spürbar Exportindustrien in anderen asiatische Volkswirtschaften wie Taiwan, Südkorea und Japan.

Millionen haben schon ihre Arbeit verloren

Durch die Krise fielen in China die Importe im letzten Quartal sogar um 8,8 Prozent, während die Exporte nur noch um 4,3 Prozent zulegten. Das Handelsvolumen wuchs im Gesamtjahr immerhin noch um 17,8 Prozent auf 2561 Milliarden US-Dollar. Die Exporte stiegen um 17,2 Prozent auf 1428 Milliarden Dollar. Die Importe legten um 18,5 Prozent auf 1133 Milliarden Dollar zu. Der Handelsüberschuss wuchs damit um 32,8 Milliarden auf 295,5 Milliarden Dollar.

Chinas Industrieproduktion stieg im ganzen Jahr um 12,9 Prozent. Das sind 5,6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Im letzten Quartal verlangsamte sich der Zuwachs auf nur noch 6,4 Prozent - so wenig wie seit Beginn der Erhebungen 1994 nicht. Millionen von Arbeitern haben bereits ihre Arbeit verloren. Rund ein Fünftel aller Wanderarbeiter, die zum Neujahrsfest am Wochenende in ihre Heimatdörfer heimkehren, seien von Fabrikschließungen oder der Einstellung der Produktion betroffen, schätzte das Statistikamt. (sf/dpa)

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