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Konsumklima: Verbraucher verlieren Zuversicht

Noch herrscht Kauflaune bei den Verbrauchern. Aber der Ausblick ist mies, sagt die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Die Leute fürchten sich vor der Rezession.

Kurz vor Weihnachten sind die Verbraucher in Deutschland zwar in Kauflaune, insgesamt sehen sie aber immer schwärzere Wolken am Konjunkturhimmel heraufziehen. Während sich das aktuelle Konsumklima in Deutschland leicht verbessert habe, seien die Konjunkturerwartungen auf einen historischen Tiefstand gesunken, teilte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Dienstag in Nürnberg mit. Die Rezessionsängste seien inzwischen Realität. Im Vergleich zum Vormonat kletterte der Konsumklimaindex insgesamt von 1,9 auf 2,2 Punkte.

Grundlage des Konsumklimaindex’ ist die monatliche Befragung von rund 2000 Verbrauchern. Gefragt wird nach der Anschaffungsneigung, der Einkommensneigung und der Konsumerwartung der Deutschen.

Im November fiel der Indikator der Konjunkturerwartungen im Vergleich zum Vormonat um weitere 3,6 Punkte auf minus 30,1 Punkte. Das ist nach Angaben der GfK der niedrigste Stand seit Beginn der gesamtdeutschen Erhebungen im Jahre 1991. Gleichzeitig stiegen aber sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung. Der Geldbeutel der Konsumenten fülle sich, weil Energiepreise fielen, die Inflationsgefahr sinke und die jüngsten Tarifabschlüsse in der Metall- und Elektroindustrie Hoffnungen auf steigende Löhne auch in anderen Branchen entfachten, schreibt die GfK.

Die größten Verbesserungen gibt es bei der Bereitschaft zu größeren Anschaffungen. Insgesamt sei die Konsumlaune in Deutschland zwar noch auf einem relativ niedrigen Niveau, sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Sie lasse sich aber bemerkenswerterweise nicht von der eskalierenden Rezession anstecken. „Das Weihnachtsgeschäft sollte mindestens das Vorjahresniveau erreichen“, sagte Marktforscher Bürkl.

Eindeutig sei aber auch, dass weder das von der Regierung beschlossene Rettungspaket für den Finanzmarkt noch die bisherigen Konjunkturpakete im Urteil der Verbraucher die Talfahrt der Konjunktur stoppen können. Noch glaubten die Menschen, dass sie davon persönlich nicht so stark betroffen sein werden. Ob das so bleibt, hängt von Tiefe und Dauer der Rezession, vor allem der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ab, betonte Marktforscher Bürkl. Steige die Zahl der Arbeitlosen um eine halbe Million oder mehr, breche auch der Konsum wieder ein. Bei einem Zuwachs um 200 000 erwartet die GfK dagegen ein halbes Prozent Plus beim Konsum. tmh/dpa/pet

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