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Ein solches Flugtaxi könnte auch in Deutschland bald zum Einsatz kommen.

© promo

Koordinator Thomas Jarzombek: Bundesregierung will Taxidrohnen erlauben

Die Bundesregierung will die Voraussetzungen dafür schaffen, dass in Deutschland bald Flugtaxis zum Einsatz kommen können, sagt Koordinator Thomas Jarzombek.

In Deutschland sollen schon bald die ersten Passagierdrohnen starten. Damit die Bundesrepublik bei dieser Technologie als internationaler Vorreiter fungieren kann, müssten entsprechende Fluggeräte hier nicht nur gebaut, sondern auch betrieben werden. Das fordert der neue Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek (CDU).

In der zweiten Hälfte der Legislaturperiode werde die bisherige Luftfahrtstrategie der Bundesregierung aus dem Jahr 2012 unter Berücksichtigung der neuesten Entwicklungen überarbeitet, kündigte Jarzombek kürzlich vor Mitgliedern des Luftfahrt Presse-Clubs (LPC) in Berlin an. Firmen wie Lilium (Wessling bei München) und Volocopter (Bruchsal bei Karlsruhe) gehören zu den weltweit ersten Unternehmen, die autonome Taxidrohnen entwickelt. Auch Airbus arbeitet an Konzepten. Der Volocopter hat bereits Testflüge unter Alltagsbedingungen in Dubai absolviert.

Die Bevölkerung muss mitspielen

Vorrangig sei deshalb zunächst die Schaffung von rechtlichen Voraussetzungen für die Einrichtung von Landeplätzen auf Dächern, beispielsweise von Hochhäusern oder Bahnhöfen, sagte der Koordinator. „Wenn wir mitspielen wollen als Innovationsstandort müssen wir ziemlich schnell aus den Pötten kommen“. Gleichzeitig gelte es, die Akzeptanz in der Bevölkerung für die neue Technologie zu steigern. ihm schweben fliegende Notärzte in Ergänzung zu den klassischen Rettungshubschraubern oder andere Formen von Notfalleinsätzen vor.

Mit dem Luftfahrtforschungsprogramms (LuFo) unterstützt die Regierung nunmehr bereits in der fünften Auflage die Entwicklungsarbeit der Branche. Erst kürzlich hat der Bundestag die Aufstockung der diesjährigen Summe um fünf auf 156 Millionen Euro bestätigt. Bis 2022 ist ein Aufwuchs um weitere 90 Millionen Euro vorgesehen. Damit sollen insbesondere Projekte zur Digitalisierung und für hybride und elektrische Antriebe gefördert werden.

Wenn wir vorne mitspielen wollen, müssen wir uns beeilen, sagt Thomas Jarzombek.
Wenn wir vorne mitspielen wollen, müssen wir uns beeilen, sagt Thomas Jarzombek.

© Hagen Colberg

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat das Wirtschaftsministerium begonnen, für das zweite Quartal 2019 die erste der im Koalitionsvertrag vorgesehenen Bund-Länder-Konferenzen vorzubereiten. Sie sollen alle zwei Jahre im Wechsel mit der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA stattfinden. Hier werden auch Innen- und Verteidigungsministerium eingebunden.

Berlin soll ein Schaufenster sein

„Die ILA ist uns wichtig“, betonte der Koordinator. „Der Luftfahrtstandort kann nur funktionieren, wenn wir ein vernünftiges Schaufenster haben.“ Berlin sei angesichts der politischen Präsenz ein guter Standort und es seien durchaus Modelle denkbar, die Messe auch nach der Inbetriebnahme des BER am jetzigen Standort in Selchow zu veranstalten. Anders als die Veranstalter, der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) und die Messe Berlin, die zunehmend auf eine Innovationsmesse setzen, wünscht sich Jarzombek allerdings auch eine Verkaufsmesse, auf der Verträge geschlossen werden.

Thomas Jarzombek (45) studierte Wirtschaftswissenschaften und war bis 2013 in seiner Heimatstadt Düsseldorf geschäftsführender Gesellschafter einer Firma für IT-Dienstleistungen. Er gewann dreimal in Folge für die CDU das Bundestags-Direktmandat für den Wahlkreis Düsseldorf-Nord und ist seit 2014 Kreisvorsitzender der Düsseldorfer Christdemokraten. Er ist verheiratet und Vater eines Kindes.

Rainer W. During

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