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Kraftstoffe: Absatz von Normalbenzin bricht ein

Rache der hohen Spritpreise: Der Absatz von Normalbenzin geht in Deutschland kräftig zurück, nachdem diese Spritsorte ihren Preisvorteil gegenüber Superkraftstoff verloren hat.

Offizielle Zahlen liegen von den Mineralölunternehmen noch nicht vor, doch sollen sich die Rückgänge in Größenordnungen von mehr als 20 Prozent bewegen. Im November, als Normal noch einen Cent je Liter billiger war als Super, ging der Normal-Absatz gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 8,4 Prozent zurück, teilte der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) mit. Im gesamten Jahresverlauf bis November lag der Rückgang bei 5,6 Prozent auf 5,4 Millionen Tonnen.

Das hohe Preisniveau hat insgesamt zu einem rückläufigen Absatz von Mineralölprodukten geführt, wie aus der MWV-Statistik hervorgeht. Der Verkauf von Otto-Kraftstoffen verringerte sich um 2,8 Prozent, der Heizöl-Absatz war um knapp 38 Prozent rückläufig. Lediglich der Diesel-Absatz lag in den ersten elf Monaten mit 1,0 Prozent im Plus. Die MWV-Experten führen das im Wesentlichen auf den gewerblichen Güterverkehr zurück, der eher von der Konjunktur als vom Preisniveau abhängt. Insgesamt ging der Absatz der wichtigsten Ölprodukte bis November um 12,7 Prozent auf 67,8 Millionen Tonnen zurück.

Preiskämpfe an Tankstellen flauen ab

Die heftigen lokalen Preiskämpfe an den Tankstellen beruhigen sich unterdessen etwas. Die Konkurrenten sind nach zwei Wochen weitgehend dem Marktführer Aral gefolgt und bieten Normal- und Superbenzin zum gleichen Preis an. Die deutsche Shell-Organisation, die zunächst einen halben Cent Preisabstand gelassen hatte, begründete die Preisgleichheit mit den steigenden Kosten je Liter bei sinkendem Normal-Absatz. Von den größeren Tankstellen-Ketten bietet gegenwärtig lediglich Jet das Normalbenzin noch günstiger an als Super.

Im bundesweiten Durchschnitt kosteten Super- und Normalbenzin heute 1,34 Euro je Liter, während Diesel für 1,26 Euro zu haben war. Der Preisabstand zwischen Benzin und Diesel, der zeitweise auf fünf Cent geschrumpft war, hat sich damit wieder auf acht Cent vergrößert. Auch gibt es nach Angaben der Konzerne keine Tankstellen mehr, an denen Benzin und Diesel gleich viel kosten. (imo/dpa)

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