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Wirtschaft: Krankenkassen schreiben rote Zahlen

Ausgaben für Pillen und Krankenhäuser gestiegen

Berlin - Hohe Ausgabensteigerungen bei Medikamenten und der stationären Behandlung im Krankenhaus haben die gesetzlichen Krankenkassen im ersten Quartal in die roten Zahlen getrieben. Für den Zeitraum Januar bis März meldete das Bundesgesundheitsministerium am Dienstag ein Defizit von 1,2 Milliarden Euro. Damit wächst der Druck auf die große Koalition, eine Gesundheitsreform auf den Weg zu bringen. „Ohne wirksames Handeln des Gesetzgebers drohen ab 2007 erhebliche Defizite und eine erneute Welle von Beitragssatzsteigerungen“, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.

Ohne eine neue Gesundheitsreform droht den gesetzlichen Krankenkassen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im kommenden Jahr ein Defizit von 3,5 Milliarden Euro. Die Regierung erwartet sogar eine Finanzierungslücke von sieben Milliarden Euro.

Der stellvertretende KKH-Vorstandschef Rudolf Hauke hatte am Wochenende Beitragssatzerhöhungen der Kassen sogar für dieses Jahr nicht ausgeschlossen, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht änderten. Der durchschnittliche Beitragssatz liegt zurzeit bei 13,3 Prozent.

Grund für das Kassendefizit im ersten Quartal ist die geringe Zunahme bei den Einnahmen (plus 0,2 Prozent), der ein starkes Wachstum der Ausgaben (plus 4,8 Prozent) gegenübersteht. Allein die Arzneimittelausgaben stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,5 Prozent, die Ausgaben für die stationäre Krankenhausbehandlung – die nach wie vor den größten Ausgabenblock bilden – kletterten um 5,8 Prozent. pet

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