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Wirtschaft: Krankenkassen

Alle reden vom Bürokratieabbau – nur die Krankenkassen nicht. Die 336 Institute haben in den vergangenen Jahren ordentlich Speck angesetzt: Etwa fünf von 100 Euro an eingenommenen Beiträgen geben sie für eigenes Personal, Gebäude und Beratungsstellen aus.

Alle reden vom Bürokratieabbau – nur die Krankenkassen nicht. Die 336 Institute haben in den vergangenen Jahren ordentlich Speck angesetzt: Etwa fünf von 100 Euro an eingenommenen Beiträgen geben sie für eigenes Personal, Gebäude und Beratungsstellen aus. Seit 1989 sind die Aufwendungen um 50 Prozent in die Höhe geschnellt – die Lebenshaltung verteuerte sich im gleichen Zeitraum nur um 30 Prozent. Allein 2001 genehmigten sich die Kassen 7,6 Milliarden Euro für den Eigenbedarf, das war ein Plus von 4,8 Prozent. Im Kampf um die BeitragsMilliarden müssen sich die Kassen nun peinliche Fragen gefallen lassen: warum die Chefs kleiner Institute genauso hohe Gehälter einstreichen wie Manager großer Mittelständler. Oder warum sie trotz Finanznot oft luxuriöse Verwaltungsgebäude bauen und viel Geld für Werbung ausgeben. Die Kassen kontern, ihnen seien in der Vergangenheit immer neue Aufgaben aufgebürdet worden – die Pflegeversicherung oder der Kassen-Finanzausgleich. Ulla Schmidt hat jedenfalls die Nase voll: 2003 dürfen die Verwaltungskosten nicht weiter steigen, das soll 300 Millionen Euro sparen. Modernes Management, härteres Controlling und die Ausdünnung der Filialnetze könnten in Zukunft noch viel mehr bringen, sagen Kritiker. brö

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