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Einbrecher haben es in Deutschland oft leichtes Spiel.

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Kriminalstatistik: Einbruchsrekord hilft Schlossherstellern kaum

Noch nie gab es in Deutschland so viele Einbrüche wie 2013. Beratungsinitiativen sollen die Bevölkerung dafür sensibilisieren - die Industrie profitiert kaum.

Die deutschen Schloss- und Schlüsselhersteller rechnen trotz der zunehmenden Einbruchskriminalität nicht mit einem Umsatzschub. Die für den heutigen Mittwoch geplante Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2013 dürfte zwar „zu einer gewissen Nachfrage nach Schlössern und Sicherheitstechnik führen“, sagte Holger Koch vom Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie dem Tagesspiegel. Allerdings gebe es bereits viele Initiativen und Beratungsangebote von Industrie und Polizei, die die Bevölkerung auf das Problem aufmerksam machen würde, sagte Koch.

Alle dreieinhalb Minuten gibt es einen Einbruch

Wie vorab aus der Statistik bekannt wurde, stieg die Zahl der Einbrüche im vergangenen Jahr auf 149 500 und damit auf den höchsten Stand seit 15 Jahren: Im Schnitt bricht hierzulande alle dreieinhalb Minuten ein Dieb in ein Haus ein. Wichtiger als die Statistik sei es aus Sicht der Branche, dass Hausbesitzer bei der Sanierung nicht nur auf die Energieeffizienz, sondern auch stärker auf sichere Türen und Fenster achteten, sagte Koch. Gerade gewerbliche Vermieter seien wenig bereit, in die Sicherheit zu investieren. Die Schloss- und Beschlagindustrie hatte 2013 einen Umsatz von 7,1 Milliarden Euro erwirtschaftet.

In der dunklen Jahreszeit sind besonders viele Einbrecher unterwegs

Auch bei der Berliner Tochter des schwedischen Sicherheitskonzerns Assa Abloy (Marke „Ikon“) gibt man sich angesichts der Zahlen unbeeindruckt. „Die werden wir im Umsatz nicht merken“, sagte ein Firmensprecher. Wichtiger als die Kriminalitätsstatistik seien für das Unternehmen die Kampagnen vor der Urlaubszeit und in der dunklen Jahreshälfte, wenn besonders viele Einbrecher unterwegs seien.

Ryotaro Kajimura

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