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Wirtschaft: Kursverluste: Technologie-Kurse brechen ein - Dax und Dow Jones sinken weiter

Der unerwartet starke Anstieg der US-Verbraucherpreise hat den Aktien am Mittwoch herbe Kursverluste eingebracht. Der Deutsche Aktienindex (Dax) fiel bis zum späten Nachmittag um 1,44 Prozent auf 6437 Zähler.

Der unerwartet starke Anstieg der US-Verbraucherpreise hat den Aktien am Mittwoch herbe Kursverluste eingebracht. Der Deutsche Aktienindex (Dax) fiel bis zum späten Nachmittag um 1,44 Prozent auf 6437 Zähler. In den USA eröffneten die Börsen mit kräftigen Kursabschlägen. Der Dow Jones fiel zu Handelsbeginn um gut drei Prozent auf 9779 Punkte. Der Euro notierte am Mittwoch auf einem neuen Tiefstand. Im Londoner Devisenhandel lag die Gemeinschaftsdevise am Nachmittag bei 0,8382 Dollar. Damit war ein Dollar 2,33 Mark wert.

Die Verbraucherpreise waren im September wegen des stark gestiegenen Ölpreises gegenüber dem Vormonat August um 0,5 Prozent geklettert, das nährte Ängste vor einer weiteren Zinserhöhung. Am 15. November werden die US-Währungshüter über den weiteren Kurs der Geldpolitik beraten.

Mit zunächst panikartigen Verkäufen von Technologie-Aktien hatten Anleger und Aktienhändler auf die Geschäftszahlen des US-Computerherstellers IBM reagiert. Der Neue-Markt-Index Nemax 50 fiel auf ein neues Jahrestief. In Japan rutschte der Nikkei erstmals seit 18 Monaten unter die Marke von 15 000 Punkten. In New York kamen die Technologie-Titel wegen der IBM-Umsatzentwicklung im dritten Quartal dieses Jahres unter die Räder. Der Nasdaq fiel zunächst um 164 Punkte oder 5,1 Prozent auf 3049,96 Punkte, konnte die Verluste dann wieder fast wettmachen. Die IBM-Aktien sackten nach verspäteter Handelseröffnung zunächst um mehr als 20 Dollar auf 90,25 Dollar ab und notierten kurze Zeit später mit 96 Dollar um 17 Dollar unter dem Vortagesschluss.

Am Neuen Markt in Frankfurt stürzten die beiden führenden Indizes auf neue Jahrestiefs. Der alle Werte umfassende Nemax All-Share fiel bis Nachmittag auf 3883 Punkte, ein Analyst der Landesbank Baden-Württemberg sah die nächste Unterstützungsmarke für den All-Share bei 3500 Punkten. "Sollte er die 3000 Punkte durchbrechen, haben wir ein echtes Problem", sagte der Experte. "Das Geschäft ist mittlerweile sehr ausgedünnt", sagte der Händler. Nur noch die Kleinanleger seien am Markt präsent, die Fondsgesellschaften hielten sich dagegen zurück.

Der EuroStoxx 50 mit den wichtigsten europäischen Standardwerten gab ebenfalls nach. Vor allem Ericsson und Nokia zogen den Index nach unten. Er fiel auf 4608 Punkte. In Asien hatten die Technologiewerte Japans Börse auf den tiefsten Stand seit 18 Monaten gezogen. Der Index für 225 Standardwerte fiel um drei Prozent oder 467 Punkte auf 14 872 Punkte. Zuletzt hatte das Börsenbarometer am 8. Mai 1999 unter 15 000 Punkten gelegen.

An den deutschen Börsen verloren im internationalen Trend vor allem die Hochtechnologie-Titel. Besonders Epcos musste zeitweilig einen Abschlag von fast neun Prozent hinnehmen. Auch der Halbleiter-Hersteller Infineon verlor in Folge einer Gewinnwarnung des US-Konzerns Intel, weltgrößter Produzent von Computer-Chips, in der Spitze fast sieben Prozent. Im Laufe des Nachmittags erholten sich die Werte jedoch wieder leicht. Mit Spannung werden die Quartalszahlen des Software-Herstellers SAP am Donnerstag erwartet.

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