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Wirtschaft: Lage in Rußland nicht hoffnungslos

FRANKFURT/MAIN (ro).Der Rußland-Experte der Deutschen Bank, Jürgen Conrad, erwartet in einer aktuellen Studie für Rußland unruhige Wochen und Monate.

FRANKFURT/MAIN (ro).Der Rußland-Experte der Deutschen Bank, Jürgen Conrad, erwartet in einer aktuellen Studie für Rußland unruhige Wochen und Monate."Die Situation ist instabil, aber nicht hoffnungslos." Die Verwundbarkeit Rußlands für externe Schocks sei nach der Freigabe des Wechselkurses des Rubel und dem Zusammenbruch des Marktes für staatliche Wertpapiere wenigstens deutlich reduziert worden.Schwierig werde es für Rußland auch deshalb, weil der Zugang des Landes zum internationalen Kapitalmarkt für absehbare" Zeit beschränkt sein dürfte und weil offen sei, ob die Russen wieder Vertrauen zur Wirtschaftspolitik gewönnen.1998 und 1999 jedenfalls rechnet der Rußland-Experte mit einem starken Rückgang des russischen Sozialprodukts, weil die private Nachfrage - 1997 der wichtigste Wachstumsmotor der russischen Wirtschaft - schrumpfen wird.Nachdem die russische Wirtschaft 1997 erstmals seit Anfang der 90er Jahre gewachsen ist und um 0,4 Prozent zugelegt hat, erwartet die Deutsche Bank jetzt für 1998 einen Rückgang um 2,6 Prozent."Ob es zu einem dramatischen Einbruch kommen wird, hängt von den politischen und wirtschaftspolitischen Entwicklungen in den kommenden Wochen sowie von der Klärung des weiteren Fortgangs der Kreditvereinbarungen mit dem IWF ab." Durch die Abwertung des Rubel steigen in Rußland die Preise rasant, für 1998 rechnet die Deutsche Bank mit einer Inflationsquote von 23,5 Prozent nach 11 Prozent im Vorjahr.Trotzdem könnte, so Conrad, eine Hyperinflation vermieden werden, wenn die Geldpolitik restriktiv bleibe und die Kompromisse in der Fiskalpolitik nicht zu weit gingen.

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