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Lahmgelegt: Warnstreiks bei der Lufthansa

In Berlin fiel ein Flug nach Stuttgart und einer nach Brüssel aus. Nun ist auch auf den Langstrecken mit Verspätungen zu rechnen.

Ein mehrstündiger Warnstreik hat am Dienstag bei Lufthansa für zahlreiche Flugausfälle und massive Verspätungen gesorgt. Rund 4500 Beschäftigte legten nach Angaben der Gewerkschaft Verdi die Arbeit nieder. Schwerpunkt war Frankfurt am Main mit 3700 Streikenden. Betroffen waren Verdi zufolge aber auch die Flughäfen in Stuttgart, Köln, München, Berlin-Schönefeld sowie Nürnberg. Nach Angaben von Lufthansa-Sprecherin Claudia Lange fielen bis zum Mittag bundesweit 44 Flüge komplett aus, davon waren 3400 Passagiere betroffen.

Vor allem innerdeutsche Flüge seien gestrichen worden, aber auch vereinzelt Verbindungen in Europa, erklärte die Sprecherin. Weitere Streichungen im Verlauf des Tages "aus operationellen Gründen" seien möglich, auch wenn die Aktionen gegen elf Uhr beendet gewesen seien. "Aber wir gehen davon aus, dass sich das im Laufe des Tages stabilisiert." Wie viele Passagiere insgesamt von dem Arbeitskampf bei Abfertigung, Technik und Catering betroffen waren, konnte Lange am Nachmittag noch nicht sagen, da auf der Langstrecke weiter mit Verspätungen zu rechnen sei.

Lufthansa soll ihr Angebot verbessern

Die Lufthansa habe bis 11:30 Uhr sämtliche innerdeutschen Flüge aus Frankfurt auf die Bahn verlagert, sagte Verdi-Sprecher Harald Reutter. Die Tickets hätten für die Züge gegolten. Langstreckenflüge ab Frankfurt hätten bis 12:30 Uhr Verspätungen von bis zu drei Stunden gehabt. Mit Auswirkungen auf den Flugplan sei noch bis in den Mittwoch hinein zu rechnen. In Berlin hätten etwa 150 Beschäftigte gestreikt. Nach Angaben des Flughafens Berlin fiel ein Flug nach Stuttgart und einer nach Brüssel aus.

Hintergrund der Warnstreiks sind die Tarifverhandlungen für die etwa 60.000 Beschäftigten am Boden und in der Kabine. Die Gewerkschaft fordert 9,8 Prozent höhere Einkommen. Lufthansa bietet 3,4 Prozent für das Bodenpersonal und will die Gehälter für eine verlängerte Laufzeit von 19 Monaten vom 1. Juni bis 31. Dezember 2009 um weitere 2,1 Prozent erhöhen. Das Kabinenpersonal soll erst 2009 eine Entgelterhöhung bekommen.

Verdi-Sprecher Reutter erklärte: "Wir erwarten nun, dass die Lufthansa ihr Angebot deutlich verbessert." Die Tarifverhandlungen werden am Donnerstagmorgen am Frankfurter Flughafen fortgesetzt.

Juliane Schäuble

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