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Wirtschaft: Leipzig klar favorisiert

OSLO (sk/HB).Das Geschäft steht unter Hochspannung, bevor der Handel überhaupt begonnen hat: Die Kandidaten Frankfurt (Main), Hannover, Düsseldorf, Leipzig und nun auch Berlin rangeln um das beste Konzept und den besten Standort der ersten deutschen Strombörse.

OSLO (sk/HB).Das Geschäft steht unter Hochspannung, bevor der Handel überhaupt begonnen hat: Die Kandidaten Frankfurt (Main), Hannover, Düsseldorf, Leipzig und nun auch Berlin rangeln um das beste Konzept und den besten Standort der ersten deutschen Strombörse.Doch während sich zumindest Frankfurt, Hannover und Düsseldorf einig scheinen, daß es bundesweit nur eine Strombörse geben sollte, hat die skandinavische Strombörse The Nordic Power Exchange (Nord Pool) ihren Entschluß bekräftigt, sich auch gegen Konkurrenz an der Errichtung einer Leipziger Strombörse zu beteiligen."Wenn Leipzig nicht den Zuschlag erhält, werden wir noch härter arbeiten, um zu beweisen, daß unser Konzept das bessere ist", kündigte der Vorstandsvorsitzende von Nord Pool, Per Hjorth, an."Wir werden die Börse auf jeden Fall errichten." Und das geschehe gemeinsam mit ihrem bisherigen Partner, der Leipzig Power Exchange (LPX): "Wir haben keine anderen Pläne." Starttermin sei der 1.März 2000.Zu möglichen Anfangsverlusten wollte Hjorth sich nicht äußern: "Wir sind bereit, in ein langfristiges Engagement zu investieren und Verluste auf uns zu nehmen." Die Entscheidung für einen Standort soll voraussichtlich am 10.Juni fallen, nach Empfehlung einer vom Bundeswirtschaftsministerium eingerichteten Projektgruppe aus Vertretern der Elektrizitätswirtschaft und der Industrie.

Hjorth zufolge sind die Chancen für eine Strombörse in Leipzig sehr gut.Das Konzept, zunächst einen Spot-Markt für den kurzfristigen Stromhandel einzurichten und wenig später einen Termin-Markt, über den sich Stromversorger und -abnehmer gegen das Risiko von Preisschwankungen absichern können, sei in Skandinavien lange und erfolgreich erprobt.Der Spot-Markt, sagte Hjorth, sei ein unverzichtbares Fundament einer erfolgreichen Strombörse.Nur der Spot-Markt liefere einen marktgerechten und transparenten Preis, von dem die Endverbraucher mit sinkenden Strompreisen profitierten.Die nordischen Erfahrungen zeigten es: In Norwegen seien die Preise in den vergangenen drei Jahren um zehn Prozent gefallen, seit Gründung der Börse 1993 um etwa 25 Prozent.Anderen in Deutschland diskutierten Projekten mit nur einem Termin-Markt mißt Hjorth eine geringere Aussicht zu, für sinkende Strompreise dieser Größenordnung zu sorgen.Auch die Einrichtung von Strompreis-Indizes, wie sie von der Düsseldorfer Börse vorgeschlagen wurde, hält Hjorth für nicht sinnvoll, weil sie als Preisreferenz anzweifelbar seien.

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