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Wirtschaft: Leo Kirchs Medienimperium wird überschaubarer

BERLIN (alf).Nach wochenlangen Spekulationen über die künftige Konzernstruktur hat die Leo-Kirch-Gruppe am Montag den Schleier gelüftet.

BERLIN (alf).Nach wochenlangen Spekulationen über die künftige Konzernstruktur hat die Leo-Kirch-Gruppe am Montag den Schleier gelüftet.Die neue Organisation in drei Dachgesellschaften soll dazu beitragen, daß sich die "Kirch-Gruppe mittelfristig dem Kapitalmarkt öffnet", heißt es in einer Unternehmensmitteilung.Der stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung der Kirch-Gruppe, Dieter Hahn, wird mit den Worten zitiert, "die Öffnung wesentlicher Unternehmensbereiche für den Kapitalmarkt wird unsere Wachstumsmöglichkeiten besonders im internationalen Markt stärken".Es bleibe gewährleistet, "daß der Firmeninhaber und die Kirch-Stiftung ihren mehrheitlichen Einfluß auch in Zukunft wahren können", äußerte Hahn.In den letzten Tagen war über den Einstieg des italienischen TV-Unternehmers Silvio Berlusconi, des Australiers Rupert Murdoch sowie des saudischen Milliardärs Prinz al-Walid spekuliert worden.Zu diesen potentiellen Partnern nahm Kirch am Montag keine Stellung.Ebenso bleibt die Frage nach einem Börsengang einzelner Gesellschaften offen.

Die Kirch-Gruppe werde auch bei einem Börsengang von Konzernteilen in jedem Fall mehr als 50 Prozent der Anteile behalten, sagte Hahn.Zunächst sei nur bei der Holding für rein werbefinanziertes Fernsehen an die Börse zu denken."Beim Pay-TV müssen wir erst unsere Hausaufgaben machen." So gebe es etwa für Premiere derzeit kein gemeinsames Konzept der Gesellschafter.Die EU hatte den Zusammenschluß des mit Bertelsmann betriebenen Senders Premiere mit Kirchs DF 1 verhindert.

Die Mehrheit an den drei neuen Dachgesellschaften liegt künftig in der Holding Structura GmbH & Co KG.Die Dachgesellschaften TaurusFilm GmbH & Co KG und die PayCo Holding GmbH & Co KG umfassen künftig den Fernsehbereich, die TaurusBeteiligungs GmbH & Co KG hält unter anderem den 40,05-Prozent-Anteil am Axel Springer Verlag.Um an den Kapitalmarkt gehen zu können wird die TaurusFilm "im Laufe des Jahres mit der neugegründeten Kirch Media KGaA fusioniert".TaurusFilm umfaßt Firmen und Beteiligungen aus dem Film- und TV-Bereich.Dazu gehören die Anteile an der Sportrechtefirma ISPR (Fußball-Bundesliga) und Prisma AG (Vermarktung Fußball WM 2002 und 2006).Das kommerzielle Fernsehen firmiert "vorläufig unter dem Namen Cineplast GmbH", um dann auch in der Kirch Media KGaA aufzugehen.Der Programmstock der Gruppe, der mit 12 000 Spielfilmen und 58 000 Stunden Serienprogramm angegeben wird, soll "künftig in separate Rechtehandelsgesellschaften bei der TaurusFilm und der PayCo Holding einbracht" werden.Die PayCo.Holding wird mit der Kirch PayTV KGaA fusioniert.Die Geschäftsführung der TaurusFilm und demnächst der Kirch Media KGaA ist identisch mit der bisherigen Leitung der Kirch-Gruppe: Unter dem Vorsitz von Leo Kirch steuern Dieter Hahn, Karl Mauthe, Jan Mojto, Klaus Piette, Herbert Schroder, Stefan Ziffzer und Gottfried Zmeck die Gruppe.Geschäftsführer der PayCo.wird Markus Tellenbach, der TaurusBeteiligungs GmbH steht Leo Kirch selbst vor.

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