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Wirtschaft: Leo Kirchsletzter Versuch

Von Dieter Fockenbrock Was will Leo Kirch vom Springer-Verlag? Genugtuung oder nur sein gutes Recht als Aktionär?

Von Dieter Fockenbrock

Was will Leo Kirch vom Springer-Verlag? Genugtuung oder nur sein gutes Recht als Aktionär? Die außerordentliche Hauptversammlung des Springer-Verlags hat diese Frage nicht klären können. Klar wurde aber eines: Die längjährige Verbindung Springer und Kirch endet mit einem gewaltigen Krach. Schließlich wirft Leo Kirch der Großaktionärin Friede Springer vor, massiv in die Geschäfte eingegriffen zu haben – zum Nachteil des Verlags und seiner Aktionäre. Die Kontrahenten drückten am Dienstag zwar friedlich die Aufsichtsratsbank. Doch die ausdrückliche Klarstellung des Kirch-Anwalts, es gehe nicht um eine Abrechnung mit der Verlegerin, lässt den Schluss zu: Hier spielen Emotionen eine große Rolle.

Wen wundert’s: Leo Kirchs Medienreich wird gerade von den Insolvenzverwaltern zerlegt – und der Springer-Verlag gilt als einer der Auslöser dieser Pleite. Friede Springer muss gehörig aufpassen, dass ihr traditionsreicher Zeitungsverlag bei der Verwertung der Reste des Kirch-Konzerns nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Vor allem wegen der 40 Prozent Springer-Aktien des Leo Kirch, von denen niemand so genau weiß, bei wem sie am Ende einmal landen werden.

Leo Kirch hat schon einmal versucht, Friede Springer in die Enge zu treiben. Vor 15 Jahren wollte er gegen ihren Willen Großaktionär werden. Er hat es geschafft, weil er nicht locker ließ. Jetzt hat er es wieder geschafft. Springer muss sich eine Sondprüfung gefallen lassen - auf Druck Kirchs. Deren Ergebnis ist völlig offen. Die Beziehung war immer schon schwierig - nun ist sie, fast beendet – ein Fall für die Juristen.

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