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Wirtschaft: Letsbuyit: Internetfirma vor der Pleite gerettet

Mit der Ankündigung, die Online-Einkaufsgemeinschaft Letsbuyit durch eine enorme Finanzspritze vor dem Aus zu retten, hat der Internet-Millionär Kim Schmitz am Donnerstag ein wahres Kursfeuerwerk ausgelöst. In einem ersten Schritt wendete die am Neuen Markt gelistete Firma das akut drohende Konkursverfahren ab, indem sie Zusagen über Investorengelder in Höhe von vier Millionen Euro präsentierte.

Mit der Ankündigung, die Online-Einkaufsgemeinschaft Letsbuyit durch eine enorme Finanzspritze vor dem Aus zu retten, hat der Internet-Millionär Kim Schmitz am Donnerstag ein wahres Kursfeuerwerk ausgelöst. In einem ersten Schritt wendete die am Neuen Markt gelistete Firma das akut drohende Konkursverfahren ab, indem sie Zusagen über Investorengelder in Höhe von vier Millionen Euro präsentierte. Die Vergleichsverwalter der Amsterdamer Anwaltskanzlei Van Doorne zogen daraufhin den Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens zurück.

In ihrer Mitteilung heißt es, dass einige kleinere der insgesamt 14 Niederlassungen geschlossen würden. Die vom Amtsgericht geforderte Garantiesumme sei von alten und neuen Investoren aufgebracht worden. Zu ihnen habe auch die Münchener Risikokapitalfirma Kimvestor AG gehört, hinter der der ehemalige Computerhacker Schmitz steht. In einer unverbindlich formulierten Absichtserklärung wird das Interesse bekundet, ein Geschäft auszuhandeln, das die Zukunft der Internetfirma bis zum Erreichen der Profitablilität absichert. In dem von Schmitz und Letsbuyit-Chef John Palmer unterzeichneten Abkommen heißt es, die Verhandlungen würden sofort aufgenommen. "Kimvestor ist nicht die einzige Option, wir haben viele Optionen", sagte Palmer in London. Zusätzlich zu den vier Millionen Euro, um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten, seien in den nächsten Wochen weitere 28 Millionen Euro nötig, um einen Konkurs zu vermeiden, hieß es aus Kreisen der Verhandlung. Bis zum 20. Februar solle ein gemeinsamer Vertragsentwurf vorliegen. Schmitz kündigte zudem an, bis zu 50 Millionen Euro in das Internetunternehmen zu investieren, das Einzelbestellungen bündelt, um Großbestellungsrabatte auszuhandeln. Auch eine Mehrheitsbeteiligung schloss Schmitz nicht aus: "Da ist Verhandlungssache." Nach dem jüngsten Kurssprung wird Letsbuyit an der Börse mit mehr als 60 Millionen Euro bewertet. Groß-Investor Schmitz kennt Palmer bereits seit mehr als einem Jahr. Er ist nach eigenem Bekunden von der Geschäftsidee vollkommen überzeugt und erwartet, dass Letsbuyit im 4. Quartal 2002 die Gewinnzone erreichen wird. Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte das Unternehmen nach eigenen Angaben seinen Umsatz von 2,2 Millionen Euro auf 38,5 Millionen Euro. Die Kundenzahl habe sich fast um den Faktor sieben auf 255 000 erhöht. Angaben zu der Höhe des Verlustes wurden nicht gemacht.

Im zweiten Halbjahr seien die Marketingaufwendungen im Vergleich zur ersten Jahreshälfte um mehr als 60 Prozent reduziert worden. Palmer wertete dies als Zeichen, dass die "Marketingeffizienz" aufgehe, räumte aber ein, dass sich Letsbuyit in einer schwierigen Phase befinde. Aufgrund der positiven Entwicklung des vergangenen Jahres und der Unterstützung durch Investoren sei das Management jedoch zuversichtlich, die Geschäfte wieder aufnehmen zu können, wenn die Kosten dem Marktumfeld Rechnung tragen.

Der Aktienkurs der seit Juli 2000 notierten Gesellschaft stieg am Donnerstag zweitweise um 300 Prozent. Nach einem Handelsstart mit 0,41 Euro stieg der Titel zeitweise auf 0,95 Euro und fiel bis zum Handelsschluss auf 0,72 Euro. Damit notierte die Aktie unter dem Ausgabepreis von 3,50 Euro.

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